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Zoo Zürich

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Zooh! Zürich und Masoalahalle 05.03.2016
Bilder von Raymond und Rolf

Bei dichtestem Schneegestöber treffen wir uns an diesem Samstag gegen 15.00 Uhr vor dem Eingang des Zürcher Zoo. Dieses Jahr fiel unsere Wahl für den jährlichen kulturellen Horsemountain-Anlass nicht auf eine Schnapsbrennerei oder eine Bierbrauerei, sondern heute gehen wir in den dichten geheimnisvollen Regenwald von Madagaskar.
Da viele von uns, und da zähle ich mich auch dazu, seit Jahren nicht mehr im Zoo gewesen sind, wollen wir vor der Führung durch die Masoalahalle, noch einen Zoorundgang machen. Natürlich kommen bei diesem Wetter die Tiere in den Aussengehegen etwas zu kurz. Aber auf dem Vorbeiweg von Halle zu Halle bleiben wir natürlich auch bei ihnen kurz stehen. Es gibt ja auch Tiere im Zoo, die sich ausgesprochen wohl fühlen bei diesem Wetter, wie etwa der Wolf
und, wie es der Name schon sagt, der Schneeleopard. Und auch bei diesen Tieren kann man/frau zum Teil trockenen Hauptes beobachten, da es überall Unterstände gibt, aus denen man mit etwas Glück und Geduld einen ausgezeichneten Blick auf die Tiere erhaschen kann. In den Hallen ist das Gedränge schon ein wenig dichter, was verständlich ist, aber auch ein wenig verwunderlich. Und zwar deshalb, weil ich nicht gedacht hätte, dass bei diesem Wetter so viele Besucher im Zoo sind. Vor allem bei den Menschenaffen herrscht ein Riesengedränge, schon der Kinderwagenpark vor der Halle ist riesig. Wobei der Silberrücken uns demonstrativ ständig seinen breiten Rücken zeigt. Bei diesem imposanten Anblick ist jeder froh, dass eine dicke Scheibe zwischen uns ist. In freier Natur möchte ich diesem Naturburschen auf jeden Fall nicht begegnen, der Kerl besteht wahrscheinlich nur aus mächtigen Muskeln. Während viele Tiere im Zoo grosse schöne Gehege haben, bin ich doch nach dem Besuch im Affenhaus ein wenig nachdenklich. Denn allzu viel Platz haben diese Tiere ja nicht, aber ich bin sicher, da arbeitet man daran. Es ist mir klar, dass es immer ein Spagat ist, einerseits will man dem Besucher etwas bieten und andererseits sollte das Tier möglichst artgerecht untergebracht werden. Und irgendwie beisst sich das wahrscheinlich. Aber es gibt auch wunderschöne Anlagen, dazu zählt sicher das Elefantenhaus. Diese Anlagen sind schöne Beispiele, dass wenn man schon Tiere in einem Zoo halten möchte, ihnen aber entsprechende Infrastruktur bieten soll. Wie gesagt, ich war schon jahrelang nicht mehr im Zoo, aber die Elefantenanlage ist eindrücklich und kein Vergleich mehr zu vorher.
Dann naht die Zeit, zu der wir uns am Eingang einfinden sollen für den eigentlichen Anlass unseres Besuches; die Führung durch die Masoalahalle. Ich möchte mich aber vorher noch bei allen Tieren entschuldigen, welche ich heute nicht besucht habe. Ich verspreche euch, ich komme wieder, noch in diesem Jahr und einen ganzen Tag.
Und schon geht sie los, unsere Führung. Schon im Vorfeld erhalten wir allerlei Infos. Das zum Beispiel die Halle mit Erdwärme geheizt wird und nicht aus Glas sondern aus UV-durchlässiger Folie besteht, nämlich aus drei Lagen plus einer Lage Hagelschutzfolie (die sich bereits bewähren musste). Nach dem Deponieren unserer dicken Winterjacken, denn bei 80% Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 20 Grad Celsius wäre dies keine passende Kleidung, tauchen wir ein in den Regenwald von Madagaskar. Wenn dies auch nur ein ganz winzig kleiner Ausschnitt aus der
Wirklichkeit ist, so ist es doch schon eindrücklich. Riesige tropische Bäume empfangen uns in schwülwarmer Luft und geheimnisvollen Tierstimmen im Hintergrund. Beruhigend zu wissen, dass sich keine Dinosaurier im Dickicht herumtreiben. Unsere Führerin erklärt uns, dass durch die Lage von Madagaskar, sich viele Tiere  eigenständig entwickelt haben und ausschliesslich dort vorkommen. Was aber natürlich den Nachteil hat, dass wenn es sie auf Madagaskar nicht mehr gibt, dann sind sie ausgestorben. Darum arbeitet der Zoo Zürich eng mit dem gleichnamigen Naturpark zusammen. Schon nach kurzer Zeit sehen wir die ersten Lemuren, in diesem Fall Rote Vari, unter dem Dach herumturnen. Daneben werden wir natürlich immer wieder auf Tiere aufmerksam gemacht, an denen wir sonst achtlos vorbeigegangen wären, wie etwa das Chamäleon in einem Baum oder die Geckos. Wunderschön sind die Männchen der Madagaskarweber anzusehen, die im Moment in der Brut sind und daher ein wunderschönes rotes Federkleid tragen. Ebenso auffällig wie schön sind die Kuhreiher, die wir aus einiger Entfernung bewundern dürfen. Dann beginnt das grosse Abenteuer. Der Zoo wird geschlossen und es ist noch nicht zu dunkel. Nun dürfen wir die offiziellen Wege verlassen und mitten durch die Wildnis stampfen. Es kommt ein wenig Indiana-Jones-Feeling auf. Über die abenteuerlichsten Pfade werden wir auf schwankende Seilbrücken über Täler und durch schmale Furten über reissende Flussläufe geführt. Wie uns versichert wird, soll noch niemand in der Wildnis verlorengegangen oder zurückgeblieben sein. Und wenn, wäre es auch nicht tragisch, es geht nichts verloren in dieser Wildnis, alles wird zu Dünger und sorgt für neues Leben. Und immer wieder melden sich die Vari mit ihren Rufen. Wahrscheinlich melden diese Halbaffen, dass sich wiedermal fremde Affen in ihrem Territorium rumtreiben. An einem dieser Roten Vari kommen wir an einer Futterstelle hautnah vorbei und sind sozusagen Auge in Auge mit der wilden Kreatur. Durch die beginnende Dunkelheit wird das Ganze noch mystischer. Ist das nun ein Tier das da schwimmt oder nur ein Blatt, kitzelt mich nun ein Flughund am Hinterkopf oder nur ein wilder Zweig. Ein weiterer Höhepunkt ist sicher die Besteigung des 18 Meter hohen Turmes. Von hier oben sieht man die Masoalawildnis sozusagen aus der Vogelperspektive, was nochmals ganz andere Einblicke zeigt. Zusammen mit dem 10 Meter hohen Turm bildet er den Masoala-Baumkronenweg, der vor drei Jahren errichtet wurde. Einfach eindrucksvoll. Viel zu schnell ist dieses Abenteuer vorbei und wir kommen wieder zurück in die Wirklichkeit. Und schon bald stapfen wir wieder durch den Schnee, was für Gegensätze. Uns ist bewusst, dass wir nur einen gaaanz kleinen Teil der Tierarten gesehen welche in der Masoalahalle leben, also müssen wir einfach nochmals vorbeikommen, um die Chance zu haben, noch andere Tiere zu entdecken.
Abschliessen wollen wir diesen Abend im Dieci‘s, gleich neben dem Zoo. Bei Pizza und Pasta lassen wir den Abend ausklingen. Nur Einer tanzt aus der Reihe, ich will jedoch keine Namen nennen, aber solche „fischige“ Düfte stelle ich mir etwa vor, wenn Fischotter und Robben im Zoo gefüttert werden. Wahrscheinlich müssen die morgen hungern, weil schon alles weggegessen worden ist. So lassen wir es uns drinnen gut gehen, während draussen ein regelrechter Schneesturm wütet.
An Caspar ein herzliches Dankeschön für Idee und die Organisation. Wir haben einen eindrücklichen Nachmittag im Zoo erlebt, mit der ganzen Bandbreite des Klima. Haben viele Infos über einen wunderschönen Naturpark in Madagaskar erhalten und eine eindrückliche Führung machen dürfen. Und wir sind uns alle einig, dass es dieses Mal nicht mehr so lange dauert bis zum nächsten Zoobesuch. Denn bei einem Besuch schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, du erlebst eine wunderbare eindrucksvolle Zeit und kannst mithelfen, dass Geld zusammenkommt um wichtige Projekte zu unterstützen.

Rolf

 
 
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