5. Ticino Run - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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5. Ticino Run

Bilder-Gallery > Erinnerungen HOG > 2005

24.06. bis 26.06.2005
Bildbericht: Rolf

Eigentlich hätte ich ja genügend Zeit, aber am Schluss artet das Ganze doch noch aus – ich habe Stress. Schnell alles packen und auf dem Bike verstauen und los geht’s. Denn um 17.30 Uhr sollte ich auf der Autobahnrasstelle Erstfeld sein. Hoffentlich geht es ein wenig flüssig durch Rapperswil und die Axenstrasse. Doch nirgendwo Probleme, so treffe ich pünktlich am vereinbarten Ort ein. Dort warten bereits Charly, mein Presitente, die Jungs vom Lucerne Chapter Switzerland und Ruth, Claudia, Anita, Jolanda und Heidi, die Ladies vom Lucerne Chapter (Entschuldigt Jungs, aber ich kann mir nun mal die Namen von Ladies besser merken). Nur einer soll noch fehlen, Bruno, seines Zeichen Präsident des Lucerne Chapter. Gerüchten aus gut informierten Quellen zu Folge soll er das Nummernschild vergessen haben, das heisst es ist am falschen Bike. Es schein ein Privileg der Präsidenten zu sein, die Nummer am falschen Bike zu haben, denn wenn ich mich richtig erinnere, ist das unserem Präsi auch schon passiert. So geht es mit einer kleinen Verzögerung los Richtung Süd.
Bis zum Gotthard fahren wir auf der Autobahn, doch bei diesem Wetter wäre es eine Sünde durchs „Loch“ zu fahren, auch wenn auf dem Gotthardpass doch ziemliche Wolken hängen. Doch bis auf einige schüchterne Regentropfen haben diese keine Folgen. Bei Biasca schliesslich fahren wir wieder auf die Autobahn, um so gegen halb acht in San Antonino beim Motel „La Perla“ einzutreffen. Dort werden wir schon von Uwe, il Presitente dei Ticino Chapter und Thomas (noch ein Präsident!) vom Blackriver Chapter und seinen Leuten erwartet. Langsam aber sicher entwickelt sich dieser Run zu einer regelrechten Präsidenten-Rally. Rasch ein wenig frisch machen und schon geht es weiter zu Nachtessen nach San Nazzaro. Bei Lasagne und einem guten Tropfen Wein lassen wir diesen ersten Tag im Tessin ausklingen.
Nach einer ruhigen Nacht, in den voll klimatisierten und mit schalldichten Fenstern ausgerüsteten Zimmern, erscheinen alle ausgeschlafen beim Frühstück. Auch Hans und Eveline sind nun im Tessin eingetroffen und beziehen ihr Zimmer. Dann kann ja losgehen. Zuerst fahren wir nach Manno zum Pelican Drive, wo die Einschreibezeremonie abgehalten wird und wir auch gleich die Essen der nächsten zwei Tage bezahlen können. Nach dem Durchstöbern des Geschäftes, wobei der eine oder andere noch das eine oder andere mehr oder weniger Sinnvolle einkauft, finden wir uns schliesslich alle wieder draussen ein. Wobei hier schon wieder das nächste Problem erscheint, wo verstaut man jetzt das eben Eingekaufte. Auch Jean-Claude und Bettina sind in der Zwischenzeit bei uns eingetroffen.  

Dann kommt Bewegung in die Meute...
... die alle schon ungeduldig mit zuckender Gashand, neben ihren Bikes warten. Der Geräuschpegel nimmt rasch zu und nimmt rasch infernalen Charakter an und schon geht es los. Perfekt geführt und geleitet vom Ticino Chapter geht es durch das unbekannte Tessin. Wir fahren Strassen und Strässchen die wohl nicht mancher von uns kennt. Orte wie Ascona, Lugano oder Locarno kennt fast jeder Tedesci, aber wer weiss schon wo Aronio oder Miglieglia liegt. Eben dort findet schliesslich der Mittagshalt statt. Beim Essen wendet sich unser Blick immer öfter Richtung Himmel und in die Richtung in die unsere weitere Tour führen soll. Nachdem ein etwas heftigerer Wind aufkommt, bricht ein wenig Hektik aus. Alle bringen ihre Jacken und Helme ins Trockene. Gerade noch rechtzeitig, denn einige Minuten später prasselt bereits heftigster Regen nieder. Ein richtiges Unwetter zieht über uns hinweg. Offensichtlich sind wir nicht in der Sonnenstube gelandet sondern im Badezimmer, wie Eveline bemerkt. Doch auch das schlimmste Unwetter muss ja schliesslich mal zu Ende gehen. Da die Strassen natürlich noch klatschnass sind, klettern alle in ihre Regenklamotten. Und mein ehemals blitzsauberer Töff war einmal. Über Luino fahren wir wieder Bellinzona zu. Auf einem Parkplatz trennen sich unsere Wege dann. vorläufig. Schliesslich wollen wir uns alle erst ein wenig frisch machen, bevor wir uns dem Abendprogramm zu wenden können.  
Frisch geduscht, sauber gekämmt und wohl riechend fahren wir dann gegen acht Uhr Ascona zu. In der „Delta Beach Lounge“ werden wir unseren Abend verbringen. Und wieder ist alles bestens organisiert; gleich vor dem Eingang sind Parkplätze abgesperrt und auch die Tische sind an bester Lage reserviert. Nach Apero und einigen Appetithäppchen folgen Spaghetti Gamberoni (mit oder ohne Gamberoni) und danach Costoletto d’agnello oder Delta Beach Burger. Der Höhepunkt des Abends sind nicht die Dolcezze (Torta di pane della Nonna), sondern die Gruppe J.A.B. (Just Another Band). Was die vier Jungs mit ihren Stimmen und Instrumenten alles Zustande bringen lässt die Luft in der Lounge kochen und vibrieren. So was bringen nun mal nur schwarze Musiker. Doch auch der schönste Abend geht leider einmal zu  Ende und so machen wir uns kurz nach Mitternacht auf den „Heimweg“. (Wie am Morgen zu erfahren war, haben einige nicht den direktesten Weg ins Hotel gefunden, aber angekommen sind schliesslich alle am richtigen Ort).

Sonntagmorgen
Ein Blick aus dem Fenster zeigt tiefblauen Himmel. Heute dürfen wir ausschlafen, es geht erst um halb zehn los. Wir füllen alle noch unsere Tanks mit „billigem“ Schweizer Benzin bevor wir uns Richtung Italien wenden. Kurz nach der Grenze treffen wir auf unsere italienischen Freunde. Dann geht es in die Berge. Kaum zu glauben, dass es am Lago Maggiore so steile Strassen gibt. Und kaum zu glauben, wie bergtauglich so eine Harley ist. Keine Strasse ist steil genug und keine Spitzkehre zu spitz, um nicht von uns bezwungen zu werden. Hoch über dem Lago nehmen wir unseren Apero ein und kühlen unsere erhitzten Körper ein wenig ab. Denn die Temperatur steigt unaufhörlich. Und schon geht es weiter Richtung Mittagessen. Eine Kurve reiht sich an die andere und immer wieder geben die Bäume den Blick frei auf den Lago. Eine wunderbare Strecke die das Ticino Chapter für diesen Tag ausgesucht hat. Ein jeder von uns ist wohl schon der Uferstrasse gefolgt, dass es aber so herrliche Bergstrassen gibt, haben wohl nur wenige von uns gewusst. Bei Verbania erreichen wir schliesslich wieder die Ufer des Lago Maggiore. In Ghiffa, etwa 3 km von Verbania entfernt, biegen wir scharf links ab und folgen einer Kopfsteinpflasterstrasse bis zum Ort unserer Mittagsrast. Wieder haben wir einen wunderbaren Blick auf den See, nur die Hitze wird langsam mörderisch. Literweise schütten wir Wasser in uns rein.  
Nach Schinken, Salami, Melonen, Lasagne, Pasta und Dessert (diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig), heisst es dann so langsam Abschied nehmen von unseren südlichen Freunden. Gemeinsam mit dem Lucerne Chapter ziehen wir los. Doch schon nach kurzer Fahrt will das Bike von Jörg nicht mehr so richtig. Unten in Ghiffa suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und schon kommen von überall her gute Tipps. „Hast du überhaupt noch Benzin?“ ist wohl die am meisten gestellte Frage (bei dieser Hitze wäre es ja auch kein Wunder wenn das Benzin verdunstet wäre). Nachdem auch noch einige vom Ticino Chapter zu uns stossen, beschliessen wir Horsemountaineers, dass nun genug Leute um das Bike herum stehen und entschliessen uns nun dem Heimweg endgültig anzutreten. Kurz vor Bellinzona steuern wir nochmals eine Tankstelle an und werden auch schon von den Luzernern ein- und überholt.
Dies wiederholen wir noch zweimal, mal sind sie am Tanken, mal wir am rasten, dann wieder sie. In Sissikon verpflegen wir uns nochmals und werden prompt wieder von Jörg auf seiner Maschine überholt. Anscheinend läuft seine Maschine nun anstandslos.

Rückblickend war es wohl für alle ein wunderbares Wochenende, an dem wir auch ein wenig das unbekanntere Tessin kennen lernten konnten. Vielen Dank dem Ticino Chapter für die ausgezeichneten Organisation und für die Einladung an ihren Run.

 
 
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