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26. European HOG Rally and Swiss Harley Days in Lugano
29.06.-
Es ist als ob wir die Zeit exakt abgemacht hätten. Als ich nämlich mein Bike parkiert habe und gerade im Begriff bin den Helm abzuziehen, so fahren auch schon Peter und Susi auf dem Motorradparkplatz auf der Raststelle Heidiland vor. Nun fehlt nur noch Walter, der wie ich nun höre, am Morgen noch arbeiten musste. Der arme Kerl… Die Wartezeit verbringen wir im Restaurant, wo Peter mich zu einer feinen Cremeschnitte verführt, als er damit an mir vorübergeht. Was bleibt mir da übrig als auch so ein Teil auf meinen Teller zu laden. So bleibt halt heute der wohl etwas gesündere Salat in der Schüssel liegen. Als nach 14.00 Uhr Walter noch nicht auf der Bildfläche erschienen ist, ruft Peter ihn mal an. Wie sich herausstellt, muss er an uns vorbeigeschlichen sei, obwohl wir die Einfahrt die ganze Zeit wie die Sperber beobachtet haben. Er wartet nämlich bereits bei unseren Bikes. Unsere weitere Route soll uns über den Lukmanier ins Tessin führen. Je weiter wir jedoch in diese Richtung fahren, desto bedrohlicher werden die Wolken am Horizont. So halten wir nach Tamins und beschliessen den San Bernardino zu fahren, da dort das Wetter noch freundlicher zu sein scheint. Doch zu früh gefreut, denn auch hier brauen sich die Wolken bedrohlich zusammen und es wird immer dunkler am Firmanent. Also heisst es ab durch den Tunnel und die Passstrasse links liegen lassen. Hoch über Roveredo machen wir dann eine Pinkelpause und steigen in unsere „Tauchanzüge“, denn nun wird unser Weg sicher nass. Bei der Wegfahrt haben wir dann das Pech, dass genau vor uns ein Tieflader mit aufgeladenem Bagger an uns vorbeizieht und eine kilometerlange Schlage von Autos hinter sich herzieht. Als wir schliesslich endlich wieder zufahren können, kommt er auch schon… der Regen. Und zwar mit all seiner Gewalt. Zeitweise sehe ich kaum das Rücklicht von Walter, der unmittelbar vor mir fährt. Den ersten feierabendlichen Stau vor Lugano, können wir mittendurch überwinden. Den zweiten Stau lassen wir dann links liegen, da wir an der Ausfahrt rausfahren können. Dann, in einem Kreisel, passiert es… die Schei… Aber Walter hilft mir den Bock wieder auf die Räder zu stellen und Peter sammelt meine abgebrochen Teile wie Blinker und Spiegel zusammen. Und der Lenker isch es bitzeli chrum… Etwas ungewohnt die Weiterfahrt, aber bis zu Hotel sind es nur noch einige Kurven. Die Pferde in den Stall, das Gepäck auf den Buckel und ab aufs Zimmer unter die Dusche. Die Wahl von Peter ist spitzenmässig… Hotel Villa Sassa. Eine alte Villa mit angebautem Hotelkomplex, hoch über Lugano. Und nun haben wir alle erst einmal Hunger. Also nichts wie runter nach Lugano und ein Restaurant gesucht. Nicht lange und ein feine Pizza liegt vor uns auf unseren Tellern und daneben ein feines Bier oder ein Gläschen Wein. So muss es sein, das Dolce Vita hat uns, wir sind angekommen. Angekommen sind in der Zwischenzeit auch Caspar und Loida, die über den Gotthard gefahren sind. Morgen wird dann noch Charly zu uns stossen, dann sind wir vollständig. Beim Flanieren und ausgiebigen Shoppen auf der Händlermeile lassen wir dann denn Abend ausklingen.
Samstagmorgen. Wunderschönes Wetter empfängt uns, als wir die Vorhänge zurückziehen. Unser Geniessen setzt sich weiter fort. Wir frühstücken auf der Terrasse der Villa, mit einem wunderbaren Blick auf Lugano und den Lago di Lugano. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber das Leben kann wirklich schön sein. La vita è bella. Wenigstens in solchen Augenblicken, an den dunklen Arbeitsalltag können wir am Montag wieder denken. Nach dem ausgiebigen Frühstück schlendern wir gemütlich nach Lugano hinunter, es gibt ja noch viel zu sehen. Hier treffen wir dann auch Charly, der heute morgen angereist ist und am Abend wieder nach Hause reisen wird. Zusammen verfolgen wir die Darbietung der Breitling Skywalker, die mit zwei Doppeldeckern ihre Show an den Himmel von Lugano zaubern. Leider sieht man zeitweise vor lauter Rauch die Flugzeuge kaum noch. Das Wetter ist nun heiß und schwül und der Schweiss rinnt in Strömen. Peter, Susi und Walter beschliessen noch einen Sprung in den Swimming Pool unseres Hotels zu machen und ich will mein nasses Shirt gegen ein trockenes auswechseln. So verabschieden wir uns vorläufig von Charly, doch keine Angst, wir sehen uns alle wieder. Die kalte Dusche im Hotel bringt wieder Leben in meine ermatteten Glieder. Vom Hotel aus bewundern wir die Luftakrobatik des PC7-
Sonntag. Auch dem Himmel ist's ums Weinen. Dunkle Wolken und Regentropfen. Heute frühstücken wir drinnen. Aber geniessen können wir das reichhaltige Frühstücksbuffet trotzdem. Nichts desto trotz naht der Zeitpunkt unsere Abreise. Das süsse Leben im Tessin nähert sich langsam seinem Ende. Meine Kameraden haben beschlossen, mich mit meinem havarierten Bike zu eskortieren. So geht es wieder Richtung San Bernardino. Auch heute lässt das Wetter keine Passfahrt zu, tief hängen die Wolken über der Passstrasse. So folgen wir der Autobahn schliesslich weiter bis nach Nufenen. Wir sind offensichtlich hoffnunfslose Gewohnheitstiere. In Nufenen haben wir nämlich „unser“ Restaurant, in dem wir schon oft einen kurzen Halt gemacht haben. Oder besser einen kurzen Halt machen wollten, denn meistens haben wir dann was „Kleines“ gegessen. So auch dieses Mal, aus dem Kaffeehalt wird ein Suppenhalt. Denn wenn man schon im Bündnerland ist, so muss man doch fast eine Bündner Gerstensuppe essen. Als wir uns schliesslich wieder bereit machen, freuen sich fünf Leute. Nämlich wir vier und der kleine Junge vom Nachbars-
Vielen Dank an alle die dabei waren und an Peter für das Organisieren von Hotel und Reiseweg. Einen Gruss an die Münchner Chris und Jörg, sowie an Mike und Susi, der Bavaria Germany. Es ist schön euch getroffen zu haben. Ein schönes erlebnisreiches Wochenende ist Geschichte und der Alltag hat uns wieder. Aber wir werden noch einige Zeit zurückdenken an diese Tage in Lugano. Wie gesagt : „La vita è bella“
Rolf