Bavarian2Days - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Bavarian2Days

Bilder-Gallery > 2015

3.Bavarian2Days 14.-17.Mai 2015

Bereits zu, dritten Mal wurden wir eingeladen an die Bavarian2Days. Diesmal vom veranstaltenden Einstein Chapter Ulm. Dies bedeutet für uns, einmal einen etwas kürzeren Anfahrtsweg. Auch nicht zu verachten, insbesondere, wenn die Wetterprognosen für das Wochenende miserabel sind, um es etwas anständig auszudrücken. Zwar wurden diese Vorhersagen immer wieder korrigiert, doch der Donnerstag und der Freitag wollten einfach nicht besser werden. Nun denn, etwas Übung hatten wir ja schon vom Love Ride in diesem Jahr.
So treffe ich mich also mit Charly, Peter und Susi im Fressbalken, der Autobahnraststelle in Würenlos. Das Wetter ist sogar so, dass wir draussen sitzen können. Wahrscheinlich ist Petrus zu diesem Zeitpunkt am Himmelsfenster gesessen, hat hämisch gegrinst und zu den verbündeten Engeln gesagt: „Die sollen nur nicht zu früh frohlocken. Es ist noch nicht aller Tage Abend, hähähä.“ So fahren wir schliesslich ein kleines Stück noch auf den Schweizerischen Autobahnen und verlassen diese in Wettingen. Bei Koblenz verlassen wir schliesslich auch den heimatlichen Boden. Charly führt uns durch den südlichen Schwarzwald in Richtung Schluchsee. Wahrscheinlich durch die kühle Witterung sind wir fast alleine auf den Schwarzwälder Strassen unterwegs, wenigstens was die Spezies auf 2 Rädern betrifft. Gerade um den Schluchsee ist es ja manchmal schon fast abenteuerlich unterwegs zu sein. Bei Neustadt verlassen wir dann das Seengebiet wieder und dann erreicht es uns. Das schlechte Wetter. In der Gegend um Waldau, noch ein gutes Stück von Furtwangen entfernt, müssen wir einen Zwangsstopp einlegen und unsere dichten Häute hervorkramen. Es fällt mir immer schwerer in meine Regenhosen zu kommen, das Stehen auf einem Bein mit gleichzeitigem Zielen mit dem anderen Bein auf das betreffende Hosenbein des Regenschutzes wird wortwörtlich zum Balanceakt. Aber es geht alles gut über die Bühne und wir können unsere Fahrt über die nun nassen Strassen fortsetzen. Es nützt nichts, dass wir Orte wie Schönwald passieren, der Wald ist zwar schön aber das Wetter wird dadurch auch nicht besser. In Peterzell im Gasthaus Rössle finden wir schliesslich eine mittägliche Bleibe. Und was essen wir im Schwäbischen Ländle? Richtig geraten, Schwäbische Käse-Spätzle mit gerösteten Zwiebeln. Das Gasthaus ist gerammelt voll, was ja ein gutes Zeichen ist. Wo der Schwabe isst, da isst man gut. Und da wir alle so schön essen (zwar haben nicht alle ausgegessen) bessert sich auch das Wetter ein wenig und wir können unsere Regenklamotten für heute wegpacken. Es folgen Orte wie Fischbach, Deissingen und Laufen am Tann. Charly hat, auch wenn er die Gegend nicht kennt, ein glückliches Händchen oder Köpfchen bei der Routenwahl gezeigt. Irgendwann auf der Strecke beginnt bei mir vorne fürchterlich was zu quietschen. Ein mir bisher unbekanntes Geräusch, denn bisher lief alles wie geschmiert. Der Gedanke an ein defektes Radlager setzt sich in meinem Gehirn fest. Das hätte ja gerade noch gefehlt. Nach dem Zvierihalt in einer Pizzeria und dem hautnahen Erleben eines Vatertagzuges, fehlt das Geräusch auf der Weiterfahrt. Aber ein ungutes Gefühl bleibt. Via Bad Urach erreichen wir schliesslich Mühlhausen im Täle, unser Ziel- und Bleibeort bis Sonntag. Nach dem Tanken parkieren wir unsere Bikes vor dem Hotel Höhenblick und beziehen unsere Zimmer. Auch wenn wir heute genug Regen gehabt haben, so eine Dusche macht einen anderen Menschen aus dir. Dann ist es aber höchste Zeit für ein Bier. Auf der Terrasse haben sich schon einige Einsteiner eingefunden und schon sind wir mittendrin. Vorher habe ich noch eine kurze Begutachtung meines Bikes mit Mario. Er kann mich beruhigen, das Quietschen hatte seine Ursachen wahrscheinlich in der ungenügenden Freigabe der Bremsscheibe durch die Bremsbeläge. Meine Radlager sind demnach völlig in Ordnung. Dann gibt es wieder mal was zwischen die Zähne. Ein feines Stück Filet mit Beilagen und danach ein Dessert mit Erdbeeren lassen den Tag in entsprechender Stimmung enden.

Die Stimmung ist nach dem Aufstehen gleich mal ziemlich weit unten. Es regnet wirklich, der da oben zieht das wirklich durch. Ich habe nicht allzu gut geschlafen, aber das passiert halt oft auswärts in fremden Betten. Beim Frühstück besprechen wir, was wir machen wollen. Eigentlich ist vorgesehen ab 11.00 Uhr bei House of Flames in Erbach-Ringingen die Bavarian2Days offiziell starten zu lassen. Aber irgendwie hat keiner von uns grosse Lust im Regen rum zu fahren. Nur was schreibe ich dann in meinem Bericht. Das Horsemountain Chapter Switzerland befand das Wetter als unzureichend und verbrachte seinen Tag im Bett. Was macht denn das für einen Eindruck. Wir müssen hier doch zeigen, dass die Eidgenossen weder Wind noch Wetter fürchten. Das sie zu der harten Sorte unter den Bikern gehören. So kramen wir unsere Regenklamotten wieder hervor und stürzen uns in die Sintfluten. Na gut, etwas übertrieben ist es schon, aber es regnet nun mal. So machen wir auch keine grossen Umwege und fahren direkt zum Dealer. Wir sind so ziemlich die ersten Besucher die hier eintreffen, so haben wir genügend Zeit und Musse den Laden ausgiebig zu begutachten, nicht ohne nicht immer wieder nach dem Wetter schauen zu gehen. „Es regnet schon heller“, na denn nur weiter so. Gegen 14.00 Uhr machen wir uns auf dem gleichen Weg zurück ins Hotel. Wieder durchfahren wir gefühlte 763 Regenfronten. Mein Bike sieht nun aus, als hätte ich heute eine ausgiebige Offroad-Tour unternommen. Kaum ein Fleck Chrom ist noch zu sehen. Aber hat der Regen nun nachgelassen, so dass Charly und ich noch einen kurzen Spaziergang machen können. Man soll ja auch nicht sagen können wir Biker seien faul. So gegen sieben geht dann das Nachtleben los. Zuerst einmal wird der Wamst ganz ordentlich gefüllt. Schwäbisches Spezialitätenbuffet. Um die brachialen Gewalten der anstürmenden hungrigen Biker und Bikerinnen zu kanalisieren erklärt uns Kaarle, das Tisch für Tisch ans Buffet kann und so jeder überall rankommen kann. Bei über 200 Leuten kann es halt schon einen Moment dauern, bis dein Tisch endlich zum Zuge kommt und so belege ich meinen Teller mit allerlei Köstlichem aus der Schwäbischen Küche. Es hat so viele feine Sachen, dass ich beim anschliessenden Nachtischbuffet die Kapitulationsfahne schwenken muss und keinen Bissen mehr runterkriege. Und das will was heissen. Der Rolf und nichts Süsses, sowas kommt wirklich nicht alle Tage vor. Während drinnen DJ "Don Pino" mit Musik ab Band für Stimmung sorgt, gibt es auf der Terrasse ein Open Air Konzert mit Kaarle dem Präsi.

Der Samstag, der Tag der gemeinsamen grossen Ausfahrt. Das heisst eigentlich sind wir nur eine kleine Gruppe. So besteht unsere Gruppe aus dem Munich Chapter, aus uns Horsemountaineers und unserem ganz persönlichen Roadcaptain Rainer. Hinter und vor uns haben komischerweise noch einige andere Harleygruppen den gleichen Weg. Ach ja, es ist wunderbares Wetter, die Sonne scheint, als wäre dies das Selbstverständlichste auf dieser Welt. Es ist sogar heiss. Um 10.00 Uhr werden wir vom Head-RC Johannes zum Treffpunkt der Ausfahrt geführt, wo alle aus den verschiedenen Hotels sich treffen. So gegen 11.00 Uhr geht es dann von dort los, bereits hier kommt, in Erwartung des abendlichen Biers, grosse Freude auf. Denn wie gesagt es ist heute ziemlich warm. So geht es dann schliesslich los unter der Führung unseres Roadcaptains Rainer über Wiesensteig und Schopfloch. Der Tatzelwurm aus Motorrädern fährt über wunderbare Strassen der Schwäbischen Alb, durch kühlende mächtige Wälder und über kurvenreiche Strassen. Die Streckensicherung ist ausgezeichnet, an wirklich jeder Abzweigung stehen ein oder zwei Member, so dass, auch wenn man den Anschluss verloren hätte, ohne Probleme wieder den Weg zur Herde gefunden hätte. Über Römerstein, Dottingen, Gächingen und Gomadingen führt die wunderbare Route weiter. Dieses Gebiet ist eigentlich gar nicht weit weg von der Schweiz, doch wir alle kennen es viel zu wenig. Doch auch hier zeigen sich Probleme mit den Motorradfahrern. Irgendwo lese ich ein Schild mit der Aufschrift: „ Bitte langsam und leise. Sonst droht eine Streckensperrung.“ Nun an uns liegt es nicht, denn zu schnell fahren wir nicht und gegen den satten, sonoren Sound einer Harley kann man doch einfach gar nichts einwenden. Auch wenn in einem kleinen Dörfchen mal einer steht und sich die Ohren zuhält. Aber sonst haben die Leute am Strassenrand viel Freude und manch einer zückt sein Handy um Fotos zu machen. So erreichen wir schliesslich Indelhausen und damit den Gasthof Hirsch. Eigentlich habe ich mir vorgenommen hier nichts zu essen, da das Frühstück ja erst gut drei Stunden her ist. Doch wie ich dann so am Tisch sitze, höre ich meinen Mund dann doch sagen: „Ich nehme Spätzle und ein grosses Spezi.“ Der Gasthof scheint mit solchen Massen an Menschen vertraut zu sein, denn alles klappt reibungslos. Nach dem Gruppenfoto besteigen wir unsere Motorräder wieder und weiter geht die Fahrt. Auch jetzt wieder gibt es wunderbare Schwäbische Natur zu bewundern. Anhausen, Frankenhof und Justingen sind Stationen auf unserer Fahrt und auch jetzt wieder viele aufmerksame Einsteiner an den Abbiegungen und Kreuzungen. Und viele geduldige Autofahrer. Weiter führt unsere Route durch Ingstetten, Feldstetten über Wiesensteig zurück nach Mühlhausen im Täle. Hier auf dem Parkplatz erhalten die Organisatoren, die Streckenposten und die Roadcaptains eine Standing Ovation. Es ist wirklich eine wunderschöne Route gewesen über die Schwäbische Alb und so mancher wird sich gedacht haben, dass er hier wieder mal hin muss. Doch nun heisst es erst mal zurück zum Hotel, raus aus den Klamotten, Duschen, frisch machen und „Bedienung, ein Bier“. Und heute Abend steht ein Grillbuffett auf der Speisekarte. Das mit dem Duschen kann dann so seine Tücken haben. Wohlriechend möchte ich den kleinen dampfgeschwängerten Raum verlassen… doch es geht nicht. Noch ein Versuch die Türe zu öffnen, doch diese lässt sich keinen Spalt weit öffnen. Charly hat in der Zwischenzeit auch gemerkt dass es da ein Problem gibt. Doch auch mit vereinten Bemühungen lässt sich die Türe nicht dazu bewegen sich zu öffnen. So muss Hilfe her. Da die Rezeption so kurzfristig niemanden schicken kann, springt Mario in die Bresche. Schliesslich finden sich vor meiner Türe auch noch ein Schreiner und zwei Gäste einer Geburtstagparty im Hotel ein. Doch alles Rütteln und Schütteln hilft nichts, der Riegel der Türfalle ist blockiert und will sich nicht lösen. Keinen einzigen Millimeter. So hilft zum Schluss nur noch brachiale rohe Gewalt. Charly darf mal ein wenig randalieren und eine Türe eintreten. Ich bin endlich frei… Eine Stunde gefangen im rosa Kabinett, wird Mario später sagen. Aber jetzt kann ich mich ganz dem abendlichen Schlemmern widmen. Allerlei Würste vom Grill, Spare Rips, Steaks, einfach alles was man auf den Grill schmeissen kann und viele Beilagen. Diesmal halte ich mich ein ganz klein wenig zurück, so dass ich auch noch beim Dessertbuffet vorbeischauen kann. Am heutigen Abend sorgen musikalisch die "Creedence Choogle Rockers" auf der Terrasse für Stimmung. Wie es der Namen schon erahnen lässt spielen sie Coverversionen der Creedence Clearwater Revival und das machen sie ausgezeichnet. Zwischendurch gibt Kaarle noch das Ergebnis der Hutsammelaktion, für einen guten Zweck, bekannt. Aus Freude über das gute Ergebnis wird anschliessend ein kleines Feuerwerk gestartet. Und gleich noch ein Höhepunkt an diesem Abend. Kaarle mit vier seiner Ladies geben ein Ständchen. Dann greifen wieder die "Creedence Choogle Rockers" zu Mikrofon und Verstärker. Doch leider haben die örtlichen Behörden da was dagegen, oder Nachbarn oder was auch immer. Auf jeden Fall kommt plötzlich ein wenig Hektik auf denn die Polizei ist da. Die Musik ist zu laut und das Feuerwerk nicht bewilligt. Es folgt ein etwas abruptes Ende eines ansonsten wunderbaren Abends. Na gut, gehen wir halt an der Matratze horchen.
Sonntag und somit der letzte Tag. Nach dem Frühstück heisst es Abschied nehmen. Viele werden wir wahrscheinlich ein Jahr nicht mehr sehen, andere vielleicht irgendwo an einem Treffen. Und es heisst Abschied nehmen von der wunderbaren Landschaft der Schwäbischen Alb. Doch auf unserer Heimfahrt werden wir diese nochmals ausgiebig befahren. Bis Römerstein folgen wir der Route von gestern um dann via Bad Urach vorbei an Seeburg noch einmal die herrlichen Waldpassagen zu befahren. Bei Gomadingen queren wir nochmals die Samstagsroute um uns dann endgültig Richtung Süden zu wenden. Es folgen Trofelfingen, Winterlingen und Stetten am Kalten Markt. Nun heute können wir uns nicht beklagen es herrscht ideale Reisetemperatur. Nach Gutenstein, Krumbach und Zoznegg legen wir schliesslich in Stockach an einem kleinen Buffet unseren Mittagshalt ein. Hier können wir uns noch über eine junge Dame amüsieren, die offensichtlich von ihrem Freund versetzt worden ist, und ihm nun ziemlich energisch am Handy die Meinung geigt. Segen und Fluch der modernen Technik. Über Radolfzell erreichen wir schliesslich bei Stein am Rhein heimatlich Boden und verlassen Europa wieder. Waltalingen, Ossingen und Winterthur sind unsere nächsten Stationen und durch das schöne Tösstal fahren wir bis Bauma. Hier trennen sich dann für dieses Mal unsere Wege.

Nach einem eher nassen Auftakt am Donnertag und Freitag entwickelten sich diese B2D zu einem wunderbaren Wochenende. Das Einstein Chapter Ulm hat sich grosse Mühe mit Organisation und Ablauf gegeben. Wir durften eine wunderschöne Gegend erkunden und viele neue Freunde kennenlernen und haben sehr gut und reichlich gegessen. Darum dem ganzen Chapter ein herzliches Dankeschön, dass wir auch dieses Jahr wieder mit dabei sein durften.
In einem Jahr geht es dann Richtung Bayrischer Wald, wenn das Niederbayern Chapter die 4.Bavarian2Days organisiert.
Und natürlich ein Dankeschön an Charly für die ganze Organisation unserer Teilnahme und die wunderbare Strecke hin und zurück sowie meinen beiden Mitreisenden Peter und Susi.
Rolf

 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü