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Ausstellung Kaufdorf

Bilder-Gallery > 2008

Nationale Kunstausstellung Kaufdorf im Gürbetal, 21.09.2008
(Bericht Rolf / Bilder Charly und Rolf)

Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Horsemountain Chapter auf dem Kunsttrip? Nun wieso nicht. Insbesondere, wenn es in einem solch aussergewöhnlichen Ambiente wie einem Autofriedhof befindet.
Vor einiger Zeit erwähnte Röbi an einer Tafelrunde, dass er gerne mal noch zum Historischen Autofriedhof Gürbetal in Kaufdorf gehen würde, da das Ganze nur noch bis am 12. Oktober geöffnet sei. Nun was macht man in so einem Fall? Am besten, man geht hin und verbindet das ganze mit einer Ausfahrt.

Zwölf Kunstinteressierte auf dem Weg zum Schrott

So kommt es, dass 12 unentwegte Kunstinteressierte und ein Hund sich am Sonntagmorgen bei ziemlich kühler, aber trockener Witterung im Restaurant Tell in Gisikon einfinden. Nach einiger Suche findet jeder einen Möglichkeit ins Restaurantinnere zu gelangen. Ich persönlich habe schliesslich an der vierten Türe Erfolg. So gegen 10.00 Uhr geht es dann schliesslich los. Gut verpackt in unseren kälteresistenten Klamotten machen wir uns auf den Weg zur grossen Schrottbegutachtung. Röbi führt uns ins Entlebuch und bei Wiggen zweigen wir ab Richtung Schallenberg. Jeden Meter den wir an Höhe gewinnen, merke ich am Temperaturfühler, meinem Gesicht. Denn das ist das einzige was von mir zu sehen ist, sonst setzt mir die Kälte erstaunlich wenig zu. Ich bin trotzdem froh als wir nicht auf der Passhöhe anhalten, denn erstens ist das Restaurant sicher brechen voll, denn draussen stehen doch einige Motorräder und zweitens bin ich gerade so schön in Fahrt. Für ganz kurze Zeit mag sogar die Sonne kurz die Hochnebeldecke durchbrechen, aber leider wirklich nur kurz. Dann zieht sie sich wieder hinter ihre weisse Decke zurück. Wir umfahren, übrigens immer unter der Führung von Röbi, Thun grossräumig, wie es so schön heisst und landen schliesslich in Kirchdorf. Genauer gesagt im Gasthaus Ochsen, bei der Nelly Zysset-Bühlmann.

Faszination Autofriedhof

Vorher haben wir einige Restaurants vergebens besucht, die meisten hatten keinen Platz für unsere Gruppe. Doch wir sind nicht unglücklich darüber, denn bei Gordonblö, Röschti oder Ochseouge lassen wir es uns gutgehen. Gut gestärkt und wohlgelaunt legen wir schliesslich die restlichen paar Kilometer bis Kaufdorf zurück. Wir parken unsere Bikes und merken bald, dass wir heute nicht die Einzigen sind, die auf diese Idee gekommen sind. Eine lange Kolonne staut sich vor der Kasse und begehrt Einlass. Schliesslich erreichen auch wir die Kasse, entrichten unseren Obolus und rein geht's. Staunend legen wir die ersten Meter auf dem Holzsteg zurück. Kaum zu glauben was hier alles rumsteht. Langsam folge ich dem Steg links und rechts über die Brüstung schauend. Ein Wahnsinn!! Da stehen Autos, die einmal der ganze Stolz seines Besitzers waren, nun ist es nur noch ein Stück rostendes mit Moos überwachsenes Stück Blech. Ich bin kein sonderlicher Autokenner, aber ich denke so manchen Autofan läuft es kalt den Rücken hinunter, wenn er sieht, was für Kostbarkeiten da bis jetzt achtlos vor sich hin modern.
Man stelle sich einmal vor es gäbe einen Ort an dem WLA's, Knucklehead's und Shovelhead's bis zur Nabe im Waldboden versunken vor sich hin verrotten. Eigentlich schade. Und doch geht eine wahnsinnige Faszination von diesem Autofriedhof aus. Schier in Zeitlupe bewege ich mich vorwärts, immer wieder sehe ich etwas Neues, nein natürlich Altes. Da wachsen Bäume durch Autos, umranken Efeu Dächer, versinken ganze Autos in Dornenbüsche und nimmt Moos Metall in Besitz. Wenn man jedoch darüber nachdenkt, ist es schon eine Schweinerei. Wenn man aber sieht, wie die Natur und Technik eine einzigartige Symbiose eingehen, ist aber die Faszination über diesen Ort wieder da. Und ich denke im Endeffekt wird auch hier die Natur gewinnen. Auf jeden Fall verweile ich anscheinend ziemlich lange inmitten dieses einzigartigen Ortes, denn Röbi erkundigt sich zur Sicherheit mal telefonisch, ob ich noch da bin. Nun schliesslich erreiche auch ich den Ausgang und verlasse diesen eigenartigen Ort wieder, fast ein wenig enttäuscht schon am Ende zu sein. Ich denke man kann diesen Ort hundert Mal aufsuchen und bei jeden Mal, sieht man wieder was Neues. Denn dieser Ort lebt.
Schliesslich müssen wir uns so langsam auf den Rückweg machen, denn zu dieser Jahreszeit dunkelt es ja schon ziemlich früh ein. Charly führt uns über Burgdorf und Huttwil nach Gettnau, wo wir uns nochmals bei einem heissen Getränk unsere steifer werdenden Knochen aufwärmen. Hier verabschieden wir uns danach voneinander. Immer wieder schwenkt einer auf dem weiteren Heimweg aus der Formation ab und so schrumpft unser Grüppchen kontinuierlich. Die Nacht hat bereits alles mit ihrer Dunkelheit zugedeckt, als schliesslich auch ich zu Hause ankomme. Um einige Eindrücke reicher.

Röbi, herzlichen Dank für die gute Idee und die Reiseleitung. Wie ich dir ja bereits gesagt habe, habe ich dir verziehen und werde deine kleinen Turnarounds bei der Hinfahrt nicht erwähnen (hoppala...)!

Ich glaube, es wäre schade, wenn man diesen einzigartigen Ort einfach räumen würde. Ich glaube es gibt viiiiiel schlimmere Umweltsünden als diesen Autofriedhof. Ich denke es wäre schade, wenn dieser Ort wirklich zum ersten und wohl einzigen Mal für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen wäre. Es gibt sicher Möglichkeiten, dass alle zufrieden gestellt werden können.

IMPRESSIONEN

 
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