Love Ride - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

07. Mai 2006
Bericht: Rolf / Bilder: Rolf und Charly

Schon einige Zeit im Voraus fällt mein Blick immer wieder ängstlich auf die Wetterprognose vom 07.Mai. Alle die studierten, gescheiten Wetterpropheten mit ihren teuren Computerberechnungsprogrammen waren sich einig: Es herrscht ein Scheisswetter an diesem Tag. Aber wir alle wussten es schon zum voraus besser. Am Love Ride Sonntag war noch nie schlechtes Wetter. Es hat vielleicht am Morgen mal genieselt wie am 5. oder 9. Love Ride oder es war etwas kühler wie am 10. und 13. Love Ride. Aber es herrschte noch nie ein so Scheisswetter wie ihr uns das vorausgesagt habt, meine Damen und Herren Wetterprognostiker. Dabei hätte ein Blick in den Veranstaltungskalender genügt um zu sehen wie das Wetter sein wird. Nun je näher das Wochenende kam, musstet ihr einsehen, dass ihr Mist vorausgesagt habt und musstet eure Vorhersagen korrigieren. Würfelt ihr eure Prognosen eigentlich??
Bei strahlendem Sonnenschein fahre ich Zuhause los. Über dem Flugplatz Dübendorf liegt zwar noch eine geschlossene Wolkendecke, aber bereits ist abzusehen, dass deren Minuten gezählt sind. „Pünktlich“ um halb neun fahre ich auf dem Gelände ein. Beat mit Marianne warten bereits auf mich (seit einer halben Stunde, tschuldigung ihr zwei). Nun denn, der Einlass erfolgt ohne Probleme und wir erhalten unsere grünen (würg!!) Bändel an den Lenker. Auf Feld Nummer 4 parkieren wir schliesslich unsere Stahlrosse und schlendern zuerst einmal in Richtung Festgelände. Das Verlangen nach einem Kaffee um die Lebensgeister noch vollends zu wecken ist übermächtig und wir ordnen uns in die Kolonne der Kaffeejunkies ein. Natürlich nicht ohne vorher noch rasch beim Victorinox-Stand bei Antonio vorbeizuschauen. Er gibt dort den Interessierten Anleitung für den Zusammenbau eines eigenen Sackmessers inklusive Gravur. Genüsslich lassen wir uns danach die braune Köstlichkeit durch die Kehle rinnen und verzehren unsere Gipfeli. Nun sieht der Tag gleich noch besser aus. Draussen vor der Showbühne treffen wir schliesslich auf Roger und J.C., die den Weg auch gefunden haben. Im Prinzip ist es ja auch nicht schwierig, dort wo der Himmel am blausten ist, da ist das Love Ride. Denn in der Zwischenzeit hat sich die Wolkendecke wirklich nahezu aufgelöst. Wieder beim Victorinox-Stand treffen wir auch auf Charly und Raymond, unsere Seitenwagen-Piloten, sowie Gerda und Ritschi.
Nun heisst es erst mal das Gelände ein wenig zu erkunden. Denn Love Ride heisst auch schauen, schauen und nochmals schauen. Angefangen bei den Showbikes über die verschiedenen Variationen von Seitenwagen und Trikes bis hin zu den Bikes der vielen tausend Besucher. Bereits jetzt, kaum 1 ½ Stunden nach unsere Ankunft sind alle 10 abgesteckten Plätze voll belegt und die Einweiser haben alle Hände voll zu tun. Denn der Strom, der noch Einlass begehrender Feuerstühle, will nicht abreissen. Zeitweise muss die Zufahrt sogar gesperrt werden, damit den Bikes, die bereits drinnen sind, erst mal ein Plätzchen zugewiesen werden kann. Dies bedeutet aber auch, dass bereits weit über 5000 Motorräder auf dem Gelände sind. GEWALTIG. Und immer wieder bekannte Gesichter dazwischen. Leute, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, hier trifft man sich. So treffe ich schliesslich auch noch auf Alex (wobei es bei ihm noch nicht so lange her ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben).

Nun wird es langsam Zeit an den Start zu gehen. Denn schliesslich will ich den Ride Out auf keinen Fall verpassen. Beat und Marianne warten bereits und so wie es aussieht, müssen wir gar nicht mehr lange geduldig sein bis wir auf die Strecke dürfen. Das heisst wir befinden und voll im Zeitplan. Aber dies ist auch gut so, denn in der Zwischenzeit herrscht eine brutale Hitze und alle sind ungeduldig und voller Tatendrang. Und schliesslich wollen auch unsere Rosse wieder mal bewegt werden. Und dann geht’s los. Wir befinden uns auf dem Ride Out des Love Ride 14! Die Strecke kennen wir alten Hasen ja in der Zwischenzeit. Und immer wieder muss ich sagen: Absolut gewaltig diese Organisation und die Streckenführung.
Unser Ride führt uns über Wangen- Brüttisellen- Tagelswangen- Lindau- Nürensdorf- Birchwil- Oberembrach- Pfungen- Brütten- Winterberg- Grafstal- Ottikon- Ettenhusen- Agasul- Weisslingen- Theilingen- Rumlikon- Fehraltorf- Mesikon- Illnau- Bisikon- Kindhausen- Volketswil- Hegnau zurück auf den Flugplatz Dübendorf. Und wieder muss ich das Wort „GEWALTIG“ verwenden. Es ist absolut gewaltig was unterwegs auf der Strecke abläuft. Ganze Quartiere sind nach draussen gezügelt, Restaurants haben sämtliche Tische, die sie besitzen, draussen aufgestellt und ganze „Vergnügungsparks“ sind neben der Strecke zu finden.
Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die eine oder andere zusätzliche Spende in die Kasse des Love Ride Switzerland fliesst. Aber auch landschaftlich ist die Strecke absolut gewaltig. Und das Ganze ohne nennenswerte Stockungen. Kein einziges Mal haben wir einen Stau. Absolut perfekt organisiert. Und auf der ganzen Strecke herrscht Volksfeststimmung, überall Winken, Rufen und Klatschen. So macht’s Spass. Einzig das undisziplinierte Fahren Einiger innerhalb des Konvois trübt diesen etwas.
Zurück auf dem Gelände spüre ich ein kleines Hungergefühl. Und auch hier absolut perfekt organisiert. Wenn man nicht gleich am erstbesten Verpflegungsstand ansteht, sondern noch einige Schritte weitergeht, findet man sogar leere Gassen und kommt so in Null Komma Nix zu seinem Essen. Und es findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Danach entschliessen wir uns so langsam die Zelte abzubrechen und uns auf den Heimweg zu machen. Selbstverständlich mache ich noch einen „kleinen“ Bogen in meinen Heimweg, denn was soll ich bei diesem schönen Wetter die „Direttissima“ wählen. So erhalte ich auch noch Gelegenheit den Tag erfolgreich bei einem feinen Coupe im Tösstal abzuschliessen.
Zum Schluss bleibt mir nur dem Love Ride Committee Switzerland und den vielen Helfern zu danken und heute danke ich sogar der Polizei. Ihr habt euren Job absolut ausgezeichnet gemacht. Superorganisation, alle Achtung. Angefangen von der Feldeinteilung, dem Ride Out und er Organisation auf dem Platz war alles perfekt. Note 6, sehr gut, ausgezeichnete Leistung. Also alles in allem ein absolut perfekter Tag. Durch die Ausschüttung so vieler Glückshormone hat sich sicher mein Leben um zwei Wochen verlängert, das kann mit Vitamineinnahme nicht erreicht werden.  
Auf Wiedersehen am Love Ride 15 am 06.05.2007 (bei wieder schönem! Wetter, liebe Wetterpropheten!!)