Magic Bike Rüdesheim - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Magic Bike Rüdesheim

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Magic Bike Rüdesheim 04.-07.Juni 2015

Dass ich es zum ersten Treffpunkt beim Fressbalken in Würenlos noch schaffe ist meinem langsamen Aufstehprozedere von heute zu verdanken. Aber irgendwie komme ich einfach nicht richtig in die Gänge. So mache ich Raymond ein kurzes SMS, dass sie nicht auf mich warten sollen und wir uns an unserem zweiten Treffpunkt in Pratteln treffen werden. Das gibt mir etwas mehr Zeit, doch zum Schluss muss ich dann doch wieder stressen. Doch ich erreiche pünktlich, sogar ausserordentlich pünktlich, unseren Treffpunkt. Nur der Rest lässt sich Zeit. Ihre Bikes sind zwar parkiert aber von den jeweiligen Besitzern ist weit und breit nichts zu sehen. So nehme ich mir Zeit und sehe ein wenig den hübschen Touristinnen nach, während unsere Bikes von den Männern in Augenschein genommen werden. Doch dann kann unser Abenteuer losgehen. Das heisst wenigstens ein kleines Stück Abenteuer, denn in Basel machen wir schon wieder einen Stopp. Keinen Grossen, gerade so viel, dass wir die Tanks unserer Bikes an der Coop-Tankstelle in Kleinhüningen wieder auffüllen können. Nach einem kurzen Stück Deutschland setzen wir unsere weitere Fahrt auf französischem Boden. Ab Village-Neuf folgen wir mehr oder weniger dem Rhein. Am gewohnten Rastplatz bei der Autofähre in Rhinau legen wir unseren Trink- und Pinkelhalt ein. Das zweite können nur wir Jungs wahrnehmen, aber unsere Damen scheinen dazu noch keinen grossen Drang zu spüren. Bis Kraft folgen wir anschliessend weiter dem Rhein, um dann kurz vor Strassbourg, auf die Autobahn zu wechseln. Es herrscht zwar ziemlicher Verkehr, vor allem Lastwagen, aber es ist immer noch besser als mitten durch die Stadt. Bei Brumath Nord wechseln wir für kurze Zeit die Autobahn und verlassen sie schliesslich vor Haguenau. Nun ist die allgemeine Richtung, Wissenbourg. Kurz danach, bei Weiler, heisst es dann, das Ganze Halt. In einem kleinen idyllisch gelegenen Restaurant legen wir die mittägliche Rast ein. Bei Quiche Lorraine, Salat und anderen hausgemachten Köstlichkeiten lassen wir es uns gut gehen. Unser Blick schweift über ein Rapsfeld und das nahe Bächlein singt sein Lied dazu. Doch wir haben noch ein ganzes Stück des Weges vor uns und so holt uns Charly in die Wirklichkeit zurück und mahnt zum Aufbruch. Also stören wir die Stille kurze Zeit später ein ganz klein wenig und starten unsere Motoren. Nach einigen Metern erreichen wir Deutschland und werden es nun erst am Sonntag wieder verlassen. Der Rhein muss nun ohne uns auskommen, wenigstens eine Zeitlang, unser erklärtes Ziel bleibt, ihn wieder zu finden und ich bin guten Mutes, dass wir es heute noch schaffen. Unsere nächsten Stationen heissen Bruchweiler-Bärenbach und Hinterweidenthal. Pirmasens streifen wir südöstlich und umfahren Kaiserslautern in  einem grosszügigen Bogen. So langsam kommen mir die Namen wieder bekannter vor, dies bedeutet, dass wir uns langsam unserem Ziel nähern. Als ich dann den Namen Bad Kreuznach lese, weiss ich wir sind nahe. Und dann kommt er wieder in unseren Blick, der Rhein. Als wir nach kurzer Wartezeit in Bingen schliesslich mit unseren Bikes auf die Fähre rollen, beginnt das Entschleunigen. Vor einiger Zeit habe ich wieder einmal eine CD von Gary Moore angehört. Ja, ich bin einer der noch CDs hat und auch hin und wieder eine kauft. Nun auf jeden Fall, als wir nun langsam über den Rhein Rüdesheim entgegenschippern, kommt mir eben dieses Stück von Gary Moore in den Sinn. The Loner. Genauso, wie ich mich vor einigen Tagen beim Anhören dieses Stückes gefühlt hatte, genauso fühle ich mich nun auch wieder, völlig entspannt. Ganz kurz  kommt nach dem Anlegen und der Einfahrt in Rüdesheim wieder Stress auf, ich habe noch nie so viele Bikes am Strassenrand stehen sehen an einem Donnerstag. Und die Einfahrt in die Strasse, an der unsere Unterkunft liegt, ist mit einem Gitter abgeriegelt. Dass dahinter einer sitzt, der die Aufgabe hätte, die Hotelgäste durchzulassen, erfahren wir erst später. Auf jeden Fall kriegt er seinen A... bei uns nicht aus seinem Sitz hoch. So führt uns Charly hinten herum auf Schleichwegen rein. Dann, als der Ständer meiner Maschine den Boden berührt, kommt die Ruhe zurück. Motor aus, Helm ab, Jacke aus und erst mal durchatmen. Wir sind angekommen und ankommen kann man nur bei Freunden. So werden wir auch jedes Mal von den Leuten aus der Lindenau aufgenommen. Und es geht noch weiter, denn als ich in den Weingarten (in Bayern würde es wohl Biergarten heissen, hier im Weingebiet am Rhein wäre es wohl etwas deplatziert) eintrete, glaube ich zu träumen. Ja wer sitzt denn da. Christoph, Kami und Rano. Nicht zu glauben. Nach vielen Jahren treffen wir uns hier wieder einmal. Sie waren ja auch einige Male mit dabei und sind nun mit dem Camper in Bingen und haben mit Raymond und Maja abgemacht, dass sie uns überraschen. Ja das ist ja vollkommen gelungen. Nun muss die Dusche halt noch ein wenig warten, erst einmal wird mit den Beiden im Weingarten ein Weizen (tja, trotzdem ein Bier) getrunken. Da ich die feine Küche von Peter nicht stinkend geniessen kann, gehe ich dann nach einiger Zeit doch noch hoch und erscheine frisch geduscht und wohlriechend wieder, um den ersten gemütlichen Abend in Rüdesheim zu geniessen. Da wir uns eine lange Zeit nicht mehr gesehen haben, gibt es natürlich einiges zu berichten. Ein richtig gemütlicher Abend unter Freunden. Anchliessend müssen wir natürlich noch aufs Eventgelände. Während Smokie im Hauptzelt abrocken und sich einige von uns da hineinquetschen, drehe ich gemütlich einige Runden und schliesse dann den Tag gemütlich in meinem Bett liegend ab.
Beim Morgenessen beraten wir, was wir den heute so machen. Während Peter und Susi mit den Leuten vom Noris Chapter an die Mosel fahren wollen, möchte ich endlich mal zur Burg Eltz. Ich habe diese Burg vor einiger Zeit mal auf dem WDR in einer Sendung gesehen und beschlossen, dass wenn ich mal in der Nähe bin, dass ich sie besuchen will. Von Rüdeshein sind es gerade mal etwa 80 km, also im Gegensatz zu unserer gestrigen Anreise ein Klacks. Schlussendlich schliessen sich die Restlichen unserer Truppe auch mir an und mir fällt die Ehre zu, „Roadcaptain for a day“ zu sein. So machen wir uns schliesslich in der aufkommenden Hitze auf den Weg.
Zuerst den Rhein hinunter bis nach Kaub, wo wir mal eine andere Fähre benutzen. Auf der anderen Rheinseite folgen wir weiter den Wassern des mayestätischen Flusses bis nach Boppard. Hier beginnt der Aufstieg, ich weiss zwar nicht, wie der Hügelzug heisst, den wir erklimmen, doch bin ich dankbar für die schattigen Passagen, während wir stetig an Höhe gewinnen. An Pfaffenheck vorbei heisst unser nächstes Ziel nun Mosel. Wo es rauf geht, muss es auch wieder mal runter gehen. In ebenso schönen geschwungenen Strassenpassagen verlieren wir schliesslich die zuvor gewonnene Höhe nach und nach wieder und wir erreichen die Mosel, welche wir gleich überqueren. Zur Abwechslung mal mittels einer Brücke. Ja, das gibt es tatsächlich auch in diesem Gebiet. Ein ganz kurzes Stück folgen wir nun der Mosel, verlassen sie jedoch bei Hatzenport schon wieder. Von nun an ist die Burg Eltz leicht zu finden, ist sie doch sehr gut ausgeschildert. Über Münstermaifeld und Wierschem erreichen wir schliesslich bei heissem sonnigem Wetter den Parkplatz der Burg. Wir finden einen guten Parkplatz für unsere Bikes und machen uns auf den Weg zur Burg hinunter. Schon richtig gelesen, hinunter. Denn diese Burg liegt nicht auf einem Fels hoch droben über dem Tal, sondern, beinahe versteckt, tief unten im Tale. Wir machen uns also schwitzend auf den 800m langen Abstieg. Unten angekommen setzen wir uns erst einmal in ein gemütliches Gartenrestaurant und trinken was. Schliesslich stellen wir uns an zur Burgführung. Zwischen zwei anderen Führungen eingeklemmt, werden diese Führungen wie am Fliessband absolviert. Wenn wir an einer Türe rausgehen, verlassen die vor uns gerade den Raum, während die nach uns bereits den Raum den wir gerade verlassen, betreten. Dies finde ich etwas schade. Muss man hier in der Hochsaison im Laufschritt durcheilen? Die Räume sind wunderschön eingerichtet, von da her lohnt es sich also trotzdem, dass wir diese Führung machen. Wieder draussen wird zuerst wieder was getrunken und dann geht es auf den Aufstieg. Diesen absolvieren wir unterschiedlich. Während Charly und Herbert wieder per pedes hochsteigen, benutzen wir restlichen den leichteren Weg und benutzen den Shuttlebus. Für den Rückweg nehmen wir die bereits bekannte Route, einfach in umgekehrter Richtung. Heute wollen wir in grosser Runde essen. Nach dem Duschen und kurzer Erholungsphase finden wir uns blitzeblank herausgeputzt im Innenhof der Lindnau ein. Nach und nach treffen die Members des Noris Chapter Nürnberg, Werni vom Northwest Chapter sowie Christoph und Kami bei uns ein. So geniessen wir in dieser grossen Tafelrunde die Küche von Peter. Bei angeregten Gesprächen, deren Inhalt sich natürlich vor allem um unser aller Hobby dreht, vergeht der Abend wie im Fluge und schon ist es Zeit nochmals eine Runde auf dem Eventgelände zu drehen. Schliesslich ist es schon einen ganzen Tag her, seit wir das letzte Mal dort waren. Und zu sehen oder zu hören gibt es immer was.
In dieser Nacht werden wir durch ein Gewitter geweckt, das über der Gegend durchzieht. Am Morgen nach dem Aufstehen ist die Hitze bereits wieder drückend. Unsere Pferde bleiben heute im Stall. Charly, Peter, Susi und ich schlendern erst den Rhein entlang und gehen dann zum Asbach Besucherzentrum, wo wir bereits von den Ladies des Noris Chapter erwartet werden. Die Kühle im Besucherzentrum ist herrlich. Aber nicht nur darum lohnt es sich dieses zu besuchen, auch die Geschichte die hinter Asbach steht wird interessant in einem Filme erklärt. Und jeder von uns kennt wohl die Fernsehwerbespots, die früher jedes Kind kannte. Und der Werbespruch „In Asbach- Uralt liegt der Geist des Weines“ waren früher in aller Munde. Und auch die Magic Bike Rüdesheim, die früher ja Magic Bike Rally hiessen, haben ihren Ursprung ja mit in der Familie Asbach. Den Rückweg absolvieren wir dann standardmässig über die Hugo-Asbach-Strasse. Nachdem wir unsere eingekauften Sachen im Hotel deponiert haben, entscheiden Charly und ich uns, mal eine Runde durch das Gelände bei Tageslicht zu machen. Wir suchen uns dann auch rechtzeitig ein schönes Plätzchen, um die Parade zu bewundern. An uns vorbei rollen nun Polizeiautos, Feuerwehr auf Bikes, Obelix und wer weiss was noch alles auf Bike oder in Autos. Tausende von Bikes rollen an uns vorbei und das Auge kommt gar nicht mehr nach mit schauen. Nun ist es aber Zeit, an einem ruhigen Ort ein Eis zu essen. Dann ist mal wieder ein bisschen Ruhe angesagt, die Hitze setzt einem doch ein wenig zu, aber dies soll jetzt kein Beklagen sei, ist ja gut so, dass schönes Wetter herrscht. Wie gut der Service hier ist, zeigt sich an der Tatsache, dass unsere Frau Wirtin, Raymond ein Mädchen aufs Zimmer schickt. Natürlich ist es ein Missverständnis, denn Raymond und Maja haben in ihrem Zimmer das Fenster weit offen. Und so schickt Petra das Zimmermädchen hoch das Fenster zu schliessen, nicht wissend, dass Raymond, sagen wir mal spärlich bekleidet, ein wenig vor sich hin döst.
Das wieder vereinigte Horsemountain Chapter, geniesst ein letztes Mal für dieses Jahr, die Küche der Lindenau. Im Grunde hat das Treffen zu wenige Abende um all das Feine auf der Speisekarte mal zu probieren. Die meisten von uns leben nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ und geniessen Peter's Rumpsteak. Dann wird es langsam Zeit zum Gelände zu gehen, um das Feuerwerk zu bewundern. Dort angekommen sehen wir zu, wie die anwesenden Feuerwehrmänner krampfhaft den Wasseranschluss suchen. Sie finden ihn schliesslich unter dem abgestellten Feuerwehrwagen. Da Feuerwerk ist dann wieder gewaltig und eindrucksvoll. Bei der abschliessenden Schlussrunde treffen wir noch auf die Leute vom Einstein Chapter, die im Triumphzug ihre gewonnen Megaflasche Asbach, für das grösste angereiste Chapter, durchs Volk tragen. An dieser Stelle möchte ich gleich mal alle Chapter die wir getroffen haben ganz herzlich grüssen, das Dresden Chapter, das Einstein Chapter, das Northwest Chapter, das Noris Chapter, das William Tell Chapter. Schön euch alle getroffen zu haben und wir hoffen, dass euch allen diese Magic Bike Tage so unvergessen bleiben wie uns.
Der letzte Tag ist angebrochen und die Heimat ruft uns laut. Auf der Fähre treffen wir nochmals das William Tell Chapter. Unser Weg führt uns dann wieder über Bad Kreuznach doch danach östlich von Kaiserslautern durch. Den Pfälzer Wald können wir in aller Ruhe geniessen, es ist wahrscheinlich noch zu früh für die Horden von Möchtegerns. Denn die Strecke ist wunderschön und es ist jeweils sehr ermüdend immer mit einem Auge in den Rückspiegel und mit dem anderen Auge nach vorne zu schauen, um zu schauen ob nicht an einer unübersichtlicher Stelle am Überholen ist. In Schweigen am Tor zur deutschen Weinstrasse legen wir unseren Mittagshalte ein. In der Gegend von Wissenbourg befahren wir kurz unser Route von der Hinfahrt. Nach einem Bogen über Seebach, Niederroedern und Drusenbach erreichen wir wieder den Rhein und halten diesmal in Dörfchen Rhinau selbst, um was zu trinken. Danach fahren wir weiter dem Rhein entlang und landen schliesslich wieder bei „unserer“ Coop Tankstelle in Kleinhüningen. Nach der gemeinsamen Fahrt über die Autobahn trennen sich unsere Wege auf die Nord- bzw. die Westumfahrung von Zürich. Nach einem kurzen, fast üblichen, Stau vor dem Gubristtunnel, komme ich wohlbehalten wieder zu Hause an.
Hinter uns liegen vier wunderbare, wunderschöne und heisse Tage. Wir haben keinen Tropfen Regen abgekriegt und haben keine unangenehmen Zwischenfälle erlebt. Ganz besonders gefreut hat mich persönlich, dass ich Christoph und Kami wieder einmal getroffen habe.
Rolf

 
 
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