Jahresschlussfahrt - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Jahresschlussfahrt

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Jahresschlussfahrt nach Brusimpiano
05. - 07. Oktober 2019
Photos: Marianne und Charly


Na ja, was soll ich sagen. Es ist einfach wie verhext, die ganze Zeit ist schön und wenn das Horsemountain Chapter zu seiner Saisonschlussfahrt aufbrechen will, herrscht ein Sauwetter. Es ist kalt und giesst zum Teil in Strömen. Aber mit jedem Kilometer, den wir Richtung Süden fahren werden, soll das Wetter besser werden.
So treffen wir uns um 0900 an der Raststelle Glarnerland. Da die Axenstrasse schon wieder gesperrt ist, haben wir uns entschlossen, den San Bernadino wieder einmal unter die Räder zu nehmen. Statt einer herzlichen Begrüssung, werde ich mit den Worten „Wie siehst du den aus, bist du durch die Waschanlage gefahren“ begrüsst. Aber selbstverständlich ist die Begrüssung danach umso herzlicher. Schliesslich fällt der Startschuss und so machen Charly mit Marianne, Caspar mit Loida, Raymond mit Maja, sowie Herbert und meine Wenigkeit, uns auf den Weg Richtung Wärme. Eigentlich sollte uns Enrico anführen, denn er hatte die Idee und hat einen Teil der Reservationen erledigt, aber leider ist ihm, wie schon oft, ganz unerwartet etwas dazwischengekommen. Na, was solls, wir finden den Weg auch so. Wir folgen also der Autobahn das Rheintal hoch an Chur vorbei, bis wir in Rothenbrunnen die Autobahn verlassen und ein Stück der Hauptstrasse folgen. In Thusis füllen wir dann nochmals unsere Spritbehälter und schon geht es wieder weiter. Die Kälte kriecht mir so langsam in die Glieder, die Finger werden langsam taub und ich habe das Gefühl, in jede Naht meiner Kleidung dringt kalte Luft an meinem Körper. Obwohl ich eigentlich
der Meinung bin richtig gut angezogen zu sein. Vor dem Tunnel fahren wir selbstverständlich wieder auf der Autobahn. Ich finde es fast schade, als der Tunnel dann zu Ende ist, denn drinnen ist es zum Teil schön warm. Aber es reicht leider nicht ganz, um mich durchzuwärmen. Je näher wir dem Talboden kommen, umso wärmer wird es. In Soazza können wir schliesslich aus unseren Regenanzügen entsteigen. Und nutzen den Halt auch gleich um was zu essen. Im Ristorante „Buffalora“ lassen wir uns an einem grossen Tisch und werden herzlich begrüsst. Bei ausgezeichneter Pizza, Pasta oder Gnoggi lassen wir es uns eine Weile gut gehen und können sogar draussen sitzen. Wenn ihr also mal in der Nähe seid und ein Hungergefühl plagt euch, dann macht doch einfach dort euren Mittagshalt. Es lohnt sich, versprochen. Weiter geht’s also, schliesslich sind wir ja noch nicht ganz am Ziel. Wir fahren also in Richtung Lago Maggiore und folgen diesem bis nach Luino. Hier drehen wir nach Osten ab und erreichen schliesslich Ponte Tresa. Wegen des Zollübergangs geht es hier nur stockend weiter. Und nun weiss ich, dass ich gut angezogen bin, denn nun habe ich ziemlich warm. Doch schliesslich lassen sie uns doch rein nach Italien. Und schlussendlich auch Brusimpiano, wo wir das Hotel Caroline ansteuern. WIR SIND ANGEKOMMEN. Also schnell Zimmer beziehen und unter die Dusche. Wir haben genügend Zeit und treffen uns schliesslich unten zu einem Apero. Denn der nächste Punkt in unserer Agenda ist das Abendessen. Im „Steak House“ sind Plätze für uns reserviert. Und wie der Name schon sagt, dreht sich hier alles um Fleisch. Die meisten von uns entscheiden sich für das T-Bone-Steak, die dann ihrem Namen alle Ehre machen. Ich habe mich für ein Chili con Carne entschieden. Und auch ich bin zufrieden, auch wenn es meiner Meinung nach etwas mehr Pep haben dürfte. Das Einzige, womit ich einige Mühe habe ist der Lärm. Mir ist es viel zu lärmig und die Luft ist auch nicht die Beste. Aber ich überlebe es. Raymond, nochmals besten Dank für die Einladung zum Coretto Grappa. Ist halt schon was Feines, stimmts oder hani rächt? Zum Abschluss des Abends unternehmen wir noch einen kleinen Abendspaziergang an den Lago di Lugano, da das Restaurant direkt an dessen Ufern liegt. Danach versinke ich schon bald im Tal der Träume. Natürlich erst in meinem Hotelbett, draussen wäre es um diese Zeit schon etwas zu frisch.
Für den Sonntag hat Charly eine kleine Tour vorbereitet. Raymond und Maja müssen uns leider heute schon verlassen, denn Raymond muss morgen wieder zur Arbeit. Wir begleiten sie noch bis zur Grenze und machen uns dann auf unsere Tour. Doch wir kommen nicht weit, denn wir befinden uns ja in Italien, der wohl fahrradverrücktesten Nation. So findet auch heute ein Velorennen statt und wir werden ständig umgeleitet. Irgendwann resignieren wir und machen kehrt. Denn Charly hat eine andere Idee. Indemini. Indemini? Noch nie gehört, aber ein Blick in die Gesichter der Anderen zeigt mir, dass ich nicht alleine bin, lauter Fragezeichen sind in ihren Gesichtern zu sehen. Aber wir vertrauen Charly und machen uns schliesslich auf nach eben diesem Indemini. Das heisst erst zurück nach Ponte Tresa und dann wieder nach Luino und dem See entlang bis zu einem geheimnisvollen Ort namens Maccangno con Pino e Veddasca. Hier geht es dann „hoger ufe“ oder bergwärts. Immer höher hinauf schlängelt sich die Strasse. Im Ristorante „Indeminese“ machen wir dann einen Trinkhalt, bevor uns ob
der vielen Kurven noch schwindelig wird. Dann geht es weiter hoch nach Alpe di Neggia. Immer noch folgt eine Kurve der anderen. So wird uns nie langweilig. Wo es hoch geht muss es auch wieder mal runter gehen. So erreichen wir schliesslich zwischen San Nazzaro und Gambarogno wieder den Lago Maggiore. Über Rivera und Bioggio erreichen wir Melide. Hier wir getankt und ein leckerer Coupe verzehrt, direkt am See, diesmal ist es wieder der Lago di Lugano. Danach fahren wir über den Damm von Melide und fahren sozusagen untenrum zurück nach Brusimpiano. Nach dem Duschen treffen wir uns wieder unten und entscheiden uns schon mal zur Osteria zu gehen, wo Caspar für uns reserviert hat. Unser Ziel heisst «Osteria al Canonaccio con Alloggio». Wir sind jedoch zu früh dran, sie öffnen erst um sieben. Doch das ist überhaupt kein Problem, kurzentschlossen bieten sie uns an bei ihnen einen Apero einzunehmen. So nehmen wir neben einem Kupferkessel mit heissem Wasser über einem Gaskochherd Platz. Während wir unseren Wein geniessen, beginnt der Chef im Kupferkessel Polenta zu kochen. Rote, gelbe und schwarze Polenta aus der Schweiz. Dazwischen bringt er uns Eselsalami und Käse. Schliesslich bitten sie uns an unseren Tisch. Wir entscheiden uns denselben Wein auch beim Essen zu nehmen und erhalten die Speisekarte. Als es um die Auswahl des Essens geht, kommt der Chef an unseren Tisch und verhandelt mit Caspar. Ich verstehe zwar nicht allzu viel, bekomme jedoch mit, dass es um viel Essen geht. Und schon bald geht es los. Die Vorspeisenplatten kommen auf den Tisch. Vielerlei Fleisch, dazu Champignons, eine sizilianische Spezialität, feinen Käse und ein grünes Gemüse, von dem ich noch Alio e Olie e Pepeocini mitbekommen habe. Dann folgt ein feines Risotto mit Wachteln und schliesslich noch drei verschieden zubereitete Polentas. Mit Ossobuco, mit Hirschfleisch und mit feinem Gorgonzola. Mehr geht nicht mehr rein in uns, sonst zerreisst es uns. Irgendwie scheine ich mir gestern was angewöhnt zu haben, so treten wir nach einem Coretto Grappa kugelrund (nicht wegen dem Grappa, sondern wegen des vielen ausgezeichneten Essens) den Heimweg an. In dieser Nacht habe ich etwas Mühe mit Einschlafen, denn meine bevorzugte Schlagstellung geht zu Anfang nicht so recht, denn mein vollgefressener Magen stört ziemlich. Aber gut wars doch. Übrigens noch so ein Ort, den ihr unbedingt besuchen müsst, solltet ihr mal in der Nähe sein.
Nun heisst es schon wieder den Heimweg anzutreten. Etwas widerwillig beladen wir unsere Motorräder. Wir haben am Vorabend beschlossen nochmals den San Bernadino zu befahren, diesmal einfach ganz oben drüber. Denn heute soll auch im Norden schönes Wetter sein. So führt uns Charly, nachdem wir uns in San Bernadino nochmals gestärkt haben, die Passstrasse hoch. Wir sind uns oben alle einig, dass der San Bernadino ein wunderschöner Pass ist, den wir viel zu selten befahren und ich mag mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal bei so schönem Wetter über den Pass gefahren bin. Viel zu schnell sind wir wieder unten, tanken in Landquart und tuckern anschliessend über den Kerenzerberg. An unserem Treffpunkt von vor zwei Tagen, der Autobahnraststelle Glarnerland, lassen wir es uns nochmals gut gehen. Und dann ist sie zu Ende, unsere Saisonschlussfahrt 2019.
All denen die nicht mit dabei waren, kann ich nur sagen: «Ätsch, selber schuld». Ihr habt nun wirklich etwas verpasst. Besonders der Sonntag war der absolute Hammer. Nach anfänglichen Problemen mit dem Velorennen, folgte ein wirklich genialer Tag. Mit Kurven bis zum Abwinken, aber auch zum Geniessen. Und einem absolut genialen Abend in dieser Osteria. Auch wenn ich wahrscheinlich einige Kilo schwerer nach Hause gekommen bin. Aber meine Harley trug klaglos auch das höhere Gewicht. Enrico und Charly danke für das Organisieren. Denen die dabei waren, ein herzliches Dankeschön, ihr wart eine geniale Truppe und ich habe jede Minute genossen. So stelle ich mir das ideale Weekend vor, lockere Leute, eine wunderschöne Gegend und geniales Essen. Und ab und zu einen Coretto Grappa…
Rolf


 
 
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