Magic Bike Rüdesheim - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Magic Bike Rüdesheim

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Magic Bike Rüdesheim 26.-29.05.2016
Fotos und Bericht: Rolf

Aber auch wirklich auf den letzten Drücker wird meine Maschine fertig. Das gemeinschaftliche Daumendrücken meiner Freunde hat geholfen. Am Mittwochabend kann ich meine Harley heimholen. Die ruppigen Zündaussetzer sollten nun der Vergangenheit angehören. Der grosse Test folgt ja nun mit der Anfahrt und am Sonntag der Rückfahrt an die Magic Bike Rüdesheim.
So starte ich am Donnerstagmorgen gespannt auf die Dinge, die da nun folgen. Anfangs hörst du natürlich auf jedes noch so kleine Geräusch. Peter hat an uns alle einen kleinen „Wann-Wo-treffen-und-abfahren-Plan“ geschickt, damit wir uns in Pratteln nochmals gemütlich zu einem Frühstück zusammensetzen können. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten muss ich mal nicht stressen am Schluss. Die Nordumfahrung ist heute gut zu fahren, kaum Verkehr an diesem Fronleichnamstag. In der Schweiz ist dies ja nicht überall ein Feiertag. So komme ich wohlbehalten und entspannt beim Fressbalken in Würenlos an. Schon kurze Zeit später sehen ich die Helme von Raymond und Maja im
Autogewusel der Raststelle auftauchen. Und schon bald folgt auch schon die „Züriseefraktion“, bestehend aus Peter und Susi, Caspar und Loida, Herbert sowie Walter. Nach unserer Begrüssung kann es auch schon losgehen, denn der Rest unserer Reisegruppe treffen wir auf der Raststelle Pratteln. Die Temperaturen sind angenehm an diesem Morgen und wir kommen zügig vorwärts und treffen pünktlich in Pratteln ein. Wie üblich ist an der Einfahrt zur Raststelle ein kleiner Stau, da die Raststellenabfahrer und die Autobahnauffahrer sich kreuzen müssen und das geht manchmal ziemlich harzig vor sich, insbesondere, wenn noch Lastwagen in die Quere kommen. So treffen wir hier noch auf Röbi und Babs und es kann losgehen mit unserem gemeinsamen Frühstück. Wir kämpfen uns am Eingang noch durch die Schlange der „Rust-Pilger“, die hier ihr Eintrittsticket in den Vergnügungspark in Rust lösen wollen. Bei Kaffee und Gipfeli lassen wir es uns erst einmal gutgehen und last but not least stossen auch noch unser „Reiseleiter“ Charly mit Marianne zu uns. Nun sind wir komplett, 13 Leute auf 8 Maschinen. Frisch gestärkt, mit vollem Magen und leerer Blase, schwingen wir uns in die Sättel und nehmen das erste Abenteuer in Angriff, die Durchquerung von Basel. Aber Einen oder vielmehr Zwei hätten wir beinahe zurücklassen müssen. Caspar hat doch tatsächlich sein Portemonnaie zu Hause liegen lassen und hat so weder Geld noch Ausweispapiere. Loida war am Morgen wohl schon etwas wacher und so fahren die beiden erstmal eine Bank an und Raymond hilft ihnen auch noch mit seinem „Blockgeld“ aus. Ihr fragt euch nun sicher was den das nun wieder ist, nun etwas Insiderwissen muss auch noch sein, so wird nicht ganz alles verraten. Nur so viel, die Notizblöcke des gelernten Buchbinders Raymond bestehen eben nicht aus Notizblättern, sondern aus 10 Euro Scheinen. Auf jeden Fall, für jeden der dies zum ersten Mal sieht, doch sehr überraschend. Beim Tanken vor der französischen Grenze finden wir dann alle wieder zueinander. Unser gewohnter Weg führt uns wieder in Frankreich den Rhein hinunter, also auf der Strasse natürlich. Aber der Rhein ist nie weit weg. Vor diesem Wegstück habe ich immer ein wenig Respekt. Denn es verführt dazu, die Gedanken schweifen zu lassen. Umgeben von Bäumen, mehr oder weniger schnurgerade Strasse, nur unterbrochen von Kreiseln. Da schweifen die Gedanken schon mal zum abendlichen Weizenbier. Aber das ist dieses Mal nicht so, nicht, dass ich nicht ans Weizen denken würde, aber irgendwie kommt es mir vor, als wäre Frankreich geschrumpft (oder dann bin ich doch eingeschlafen). Aber ich glaube wir sind noch nie so rasch bei unserem Pausenhalt bei Rhinau gewesen. Dreimal umgeblickt und schon sind wir dort. Die Vorteile von Topcase zeigen sich nun, denn Babs zaubert aus ihrem feinen Apfelkuchen. So lassen wir uns diesen, bei wunderbarem Wetter mit Blick auf den Rhein, schmecken. Nach nochmals einem guten Stück dem Rhein entlang, wechseln wir vor Strasbourg auf die Autobahn, denn die Passage mitten durch den Moloch Strasbourg wollen wir uns natürlich nicht antun. So tuckern wir eine ganze Weile Richtung Norden auf der Autobahn, immer schön mitschwimmend im wilden Strom des französischen Autobahnverkehrs. Bei Seltz verlassen wir dann diese wieder und fahren über Trimbach nach Wissenbourg. Und schon verlassen wir wieder französisches Hoheitsgebiet. Wieder dünkt’s mich, die Stecke sei heute besonders kurz. Schon erscheinen am Horizont die Gebäude vom Deutschen Weintors in Schweigen-Rechtenbach. Das kennen wir doch, also sind wir immer noch auf dem richtigen Weg. Rasch die Bike’s parkieren, Tische zurechtrücken und schon geht es zur Bestellung von Flammkuchen oder Gorengs in verschiedenen Variationen. Nur beim Bezahlen am Schluss kommt etwas Unruhe auf, denn die Bedienung behauptet steif und fest, ein Flammkuchen sei noch nicht bezahlt. Neun hat sie gebracht, neun wurden bezahlt und trotzdem bleibt einer unbezahlt? Die rechnen da irgendwie nach einem anderen System. Schliesslich erbarmt sich Caspar der armen Serviererin, denn wir hätten ja keine ruhige Minute mehr im Wissen des Finanzloches in der Kasse oder noch schlimmer, wir hätten ja wegen Zechprellerei in die Bastille kommen können. Unser Weg führt uns nun weiter über Bergzabern, Birk- und Burrweiler durch die Pfalz. Nach Neustadt ist unsere nächste Zwischenlandung in Enkenbach-Alsenborn, wo wir nachtanken und eine Gelatipause einlegen. So langsam nähern wir uns ja dem eigentlichen Ziel unserer Reise. Dann fahren wir in Bingen auf die Autofähre. Nun fährt der Körper den «Konzentationsmodus» langsam runter und macht dem «Relaxmodus» Platz. Wir sind überrascht wie viele Bikes bereits jetzt die Strassen von Rüdesheim säumen und nach einigen energischen Forderungen macht schliesslich auch der Absperrungswächter das Gitter auf, so dass wir zu unserer Unterkunft fahren können. Rasch die Maschine parkieren, das Gepäck abladen und das erste Weizen bestellen. So… nun bin ich angekommen. Der Zimmerbezug und die Dusche werden ein wenig nach hinten geschoben. Aber selbstverständlich hole ich das noch vor den Essen und dem Besuch des Eventgeländes noch nach. Ich will ja nicht, dass alle einen Bogen um mich schlagen.
Freitag. Heute haben wir eine Tour nach Braunfels vor uns. Ich habe den Ort vor einigen Jahren mal im Fernsehen gesehen und mir vorgenommen, da mal hinzufahren. Habe ich gemacht und möchte meine Eindrücke nun mit meinen Freunden teilen können. Charly hat eine schöne Tour durch den Taunus geplant und so machen wir uns, unter seiner Führung, bei etwas zweifelhaften Wetter auf den Weg. Auf den schönen gewundenen Strassen die durch die Wälder von Hessen und Rheinland-Pfalz führen, machen wir eine Erfahrung, die wir so in der Schweiz nicht kennen. TEMPO 60 nur für Motorräder. Vor einigen Jahren wollte unser Bundesrat mal Tempo 80 für Motorräder auf Autobahnen einführen. Doch der eidgenössische Motorradfahrer gedachte seiner Vorfahren, zog los und nahm Bern
im Handstreich ein. Da wurde das Ganze von den mächtigen Herren da oben ad acta gelegt. Immer wieder treffen wir auf Autofahrer, die auf ihre Vorfahrt verzichten, nur damit unsere kleine Gruppe beisammenbleiben kann. Die Strecken welche uns über Oberglatt, Hausen vor der Höhe, Bad Schwalbach und Michelbach führt, sind wunderbar ausgebaut und das Fahren macht richtig Spass. Irgendwann verdunkelt sich aber der Himmel und wir beschliessen an Stelle von Braunfels doch lieber Limburg anzufahren, welches näher liegt. Wer schon mal in Limburg war, weiss, dass Limburg nicht nur aus dem Dom besteht, sondern auch die Altstadt wunderschön ist. In einem kleinen italienischen Cafe gibt es dann für einige von uns Spaghetti Carbonara, sozusagen in zwei Aggregatszuständen. Nämlich heiss als Pasta und gefroren als Eisbecher. Viel zu schnell vergeht unsere Zeit in Limburg und wir kehren zu unseren Maschinen zurück. Der „Nachhauseweg“ führt uns dann nochmals auf die gewundenen Pfade des Taunus über Birlenbach, Schönborn, Nastätten und Sauerthal, auf die Tempo60-Strecke und schliesslich zurück nach Rüdesheim. Obwohl immer wieder dunkle Wolken drohen, kommen wir trockenen Helmes bei unserer Unterkunft an. Nach unserem Spargel-Festival beenden wir den Abend, wie soll es anders sein, auf dem Eventgelände.
Samstag. Heute ist unser „freier“ Tag. Ich entschliesse mich das Eventgelände und die vielen abgestellten Bikes mal bei Tageslicht zu besichtigen. In der Nacht sind ja bekanntlich alle Katzen grau und während des Tages sind auch nicht so viele Leute auf dem Gelände. So schlendere ich gemütlich umher und schiesse meine Fotos. Heute Nachmittag soll ja die grosse Parade stattfinden. Bei einem kurzen Zwischenstopp im Hotel treffe ich einen Teil unserer Truppe. Die meisten wollen von einem Aussichtspunkt oberhalb Rüdesheim die Parade schauen. Ich entscheide mich unten zu bleiben und ein wenig ausserhalb die Parade abzuwarten. So spaziere ich schliesslich gemütlich dem Rhein entlang Richtung Geisenheim. Bei den Ruinen der Rheinbrücke bin ich, wissensdurstig wie ich nun mal bin, am Studieren der Geschichte der Brücke, als ich in der Ferne Donnergrollen höre. Ein Blick zu Himmel zeigt mir, dass es wohl besser ist, wenn ich nicht mehr allzu weit wandere. So gehe ich noch ein Stück, bis ich zur Hauptstrasse gelange und gehe der Parade entgegen. Als um 14.00 Uhr diese in Assmannshausen startet sieht es schon ziemlich düster aus. Die Polizeieskorte ist schön anzuschauen, aber dahinter folgt nicht mehr sehr viel, denn nun hat es begonnen zu regnen. Ich suche auch so langsam Deckung. Auf den nahen Parkplatz hat wohl eine
Alarmanlage eines abgestellten Bikes etwas gegen das Nass von oben, denn etwa 20 Minuten lang plärrt sie vor sich hin und löst einen Applaussturm aus, als sie endlich genug hat oder keinen Saft mehr. Schade, denn die sonst imposante Parade ist nun wohl wortwörtlich ins Wasser gefallen. So langsam kehre ich zurück, jede Deckung nutzend. Auf dem Marktplatz bleibe ich dann hängen. Erstens hat es dort einen hervorragenden Unterstand und zweitens  kriegt man erst noch was zu trinken. So verbringe ich einige Zeit am Weinstand der Scholl’s und trinke für einmal anstatt Weissbier Weisswein. Und einen Spundkäse mit Brezel, sowie anregenden Smalltalk mit Elke und einem Touristen. Der würde am liebsten gleich mit mir mitkommen, als er hört, dass ich aus der Schweiz komme. Besonders meinen Slang findet er amüsant. So bin ich leicht beschwipst als ich zu den Anderen zurückkehre. Nach meinem obligaten Rumpsteak von Peter, meinen Lieblingsküchenchef von Rüdesheim, steht als nächster Punkt noch das Jubliäumsfeuerwerk auf unserem Programm.
Ja und dann ist es wieder soweit. Ende Feuer in Rüdesheim und Heimreise. Da die Wetterprognosen sehr schlecht sind, beschliessen wir beim Frühstück die Variante „Heimreise Autobahn“ zu wählen. Das heisst wir fahren alles Autobahn bis nach Hause, um möglichst weit zu kommen, bevor die angekündigten Unwetter beginnen. Und wie halt Autobahnfahrten nun mal sind, man kommt zwar schnell vorwärts aber es ist sterbenslangweilig auf dem Bock. Alle die mich kennen, wissen, dass dies für mich die Höchststrafe ist. Auf der Raststelle Haute-Koenigsbourg legen wir unseren Mittagshalt ein und tanken nochmals voll. Danach verdunkelt sich der Himmel zusehends und die ersten Regentropfen klatschen auf die Brille. So ungefähr 50km vor Basel erreichen wir dann die Regenfront und fahren von nun an im Regen. Beim Fressbalken folgt schliesslich die abschliessende Tschüssrunde.
An dieser Stelle möchte ich noch alle grüssen die wir in Rüdesheim getroffen haben, allen voran das Noris Chapter, das Einstein Chapter und die Leute vom William Tell Chapter. Und einen Gruss an alle die wir nicht getroffen haben und die auch dort waren. Ich möchte mich bei allen bedanken die mit dabei waren und dazu beigetragen haben, dass wir eine schöne Zeit verbringen durften in Rüdesheim am schönen Rhein.
Ach, meine Maschine ist die ganze Zeit einwandfrei gelaufen, ohne irgendwelche komischen Aussetzer. Also alles in Ordnung und meine Ersatzpläne sind vorläufig auf Eis gelegt.
Rolf

 
 
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