Klause Ranch - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Klause Ranch

Bilder-Gallery > 2015

Fondue-, Schaufel- und Schlittenwanderweekend
auf der Klause Ranch 21./22.02.2015
Fotos von Charly, Hans dem KlauseRancher und Rolf

Der Wind pfeift mir ganz schön um die Ohren, als ich vor der Klause-Ranch aus dem Auto steige. Waagerecht bläst mir der Wind die Schneekristalle ins Gesicht. Mit hochgestelltem Kragen kämpfe ich mich zum Eingang der Ranch durch. Kaum auszudenken, was geschehen würde, wenn ich den Eingang verfehlen würde. Ich würde mich in der unendlichen weissen Weite des Urnerbodens im Nichts verlieren. Meine Spuren würden vom Wind getilgt und ich würde mich in der langen Reihe der verlorenen, vermissten Seelen der Verschollenen der eisigen Kälte einreihen. Irgendwann, in ferner Zukunft, würde mich ein Bergwanderer dann finden, vom Eise freigegeben und die Welt würde um meine Herkunft rätseln. Anhand meiner Utensilien wie Mehrfunktionsmesser und Stammeszeichen auf dem Rücken würde ich dem rätselhaften Volk der Horsemountain zugeordnet und Wissenschaftler würden sich in die Haare geraten, wo der Grund liegt, wieso ich so weit von meinem Stammesgebiet abgekommen war. Der Kanton Glarus und der Kanton Uri würde streiten, auf wessen Gebiet ich nun gefunden worden bin und wer nun ein Horsemountainman-Museum für den Mann aus den Eis errichten darf.  Aber zum guten Glück ist der Weg von der Autotüre bis zur Ranch-Eingangstüre nicht so weit und ich trete glücklich in den Schutz der Hütte ein. Ich klopfe mir den Schnee aus den Kleidern, meine Augen brauchen einen Moment um sich nach der gleissenden Helle von draussen an das Licht hier drinnen zu gewöhnen. Dann betrete ich den Saloon. Meine Augen erfassen mit raschem Blick die anwesenden Gäste und schnell wird mir klar, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht und ich meinen Colt stecken lassen kann.
Ich scheine der Erste der Horsemountain Fondue- und Schlittelweekend-Crew zu sein. Na gut, ich bin auch eine gute dreiviertel Stunde zu früh. Hans begrüsst mich auf seiner Ranch und ich setze mich an den Stammtisch dazu. Nach und nach wird unsere Runde immer grösser und schliesslich treffen auch die ersten meiner Kollegen ein. Eigentlich ist geplant heute Schlitteln zu gehen, doch bei dem windigen Wetter scheint dieses Vorhaben ziemlich hoffnungslos zu sein. Draussen stürmt es zeitweise so fest, dass ich schon beinahe Angst habe, dass es mir mein Auto davon wehen könnte. So sitzen wir gemütlich zusammen und setzen das eine oder andere Gerücht über diejenigen, welche nicht anwesend sind, in die Welt. Schliesslich drängt es doch noch einige nach draussen. Na gut, sollen sie, ich bleibe am Trockenen und Warmen und geniesse die Bedienung durch Hans und Filis. So geniesse ich zum Beispiel die frisch gemachte Apfelwähe (geschnitten und nicht geraffelt ;-)) von Hans. Bei Langlauf und Skisprung vergeht die Zeit wie im Fluge und unsere Kameraden kehren von ihrer Winterwanderung zurück. Der Tisch wird so langsam für das Fondue und Raclette gedeckt und um sieben kann es dann losgehen. So in gemütlicher Gesellschaft die Brotmocken im flüssigen Käse zu tunken, gemütlich einen feinen Schwarztee oder ein Gläschen Wein zu geniessen und das alles in der Klause Ranch, was will man noch mehr. Draussen fallen leise die Schneeflocken vom Himmel und decken so langsam die Umgebung in einem einheitlichen Weiss zu. Wenn nur dieser Geruch nach gebratenem Speck nicht gewesen wäre… es hätte so schön sein können ;-) Doch diesen Geschmack in der Nase kriege ich schnell weg mit einem feinen Single Malt Whisky Geschmack in der Kehle. Ausserdem spendiert Gerda noch eine Runde Rosoli. Was ihr kennt Rosoli noch nicht?? Ja dann ist es höchste Zeit mal in der Klause Ranch vorbei zu gehen, ein feines Abendessen geniessen und zum Abschluss noch einen Rosoli langsam die Kehle herunter rinnen zu lassen. Es gibt nirgendwo einen Besseren. Und danach die Bettdecke oder den Schlafsack bis zur Nase hoch zu ziehen und den Schlaf der Gerechten zu geniessen.
Am Sonntagmorgen empfängt mich draussen die unendlich weisse Weite des Urnerbodens. Es hat die ganze Nacht immer leicht geschneit und so ist alles bedeckt von einer lockeren fluffig leichten Pulverschneedecke. So heisst es noch vor dem Morgenessen ein wenig Schnee zu schaufeln und unsere Autos vom der weissen „Pracht“ zu befreien. Wenigstens für einige von uns. Da gibt es einen ganz Bestimmten, der einen ganz neuen Besen im Auto hat und sich nun beschwert, dass er ihn nicht benutzen durfte. Na, dem Manne sollte doch geholfen werden können... Doch nun gibt es erst einmal Frühstück. Und Wunder geschehen immer wieder, es scheint nochmals geschneit zu haben und alles hat der gleiche Wagen abbekommen. Nun, scheint der neue Besen doch noch zum Einsatz zu kommen. Gegen Mittag machen wir uns zu siebent auf den Weg ins Schlittelabenteuer. Bekanntlich sind Motorradfahrer faule Kerle, die keinen Schritt zu viel gehen. So fahren wir halt zur Gondelbahn, die uns bequem hochbringt an den Startpunkt der Schlittelbahn auf dem Fisetengrat. Doch dann fängt die
harte Arbeit an, denn zuerst heisst es mal eine halbe Ewigkeit durch den halbhohen Schnee zu stapfen bis wir endlich den Startpunkt erreichen. Doch die 8 Kilometer lange Schlittelabfahrt soll uns nun für die Anstrengungen entschädigen. Zwischendurch geht es auch ziemlich gut, aber einen grossen Teil der „Abfahrt“ legen wir zu Fuss zurück. Der neue Schnee hat der Bahn gar nicht gut getan. Mit meinem Gewicht drücke ich die Kufen beinahe bis unter den Sitz in den Schnee und so kann keine richtige Freude aufkommen. Und wenn es mal läuft, so fahre ich von einer Schneemade in die andere. Im untersten Teil läuft es dann ein bisschen besser. Doch der Fussmarsch im Tal unten zurück zur Gondelstation gibt mir dann den Rest. Ich bin NUDELFERTIG. Schnee ist jetzt eindeutig nicht mein Element. Nach der Rückkehr in die Klause Ranch muss ich erst einmal wieder zu Kräften kommen. Eine feine Gerstensuppe von Hans hilft dabei tatkräftig mit.
Dann heisst es langsam Abschied zu nehmen, von der Klause Ranch, von Hans, von Filis und den Marcos. Wir kehren zurück in den Alltag des Unterlandes und werden sicher noch oft zurück denken an dieses Wochenende. Grüsse und Dank von hier unten zu denen da oben auf der Klause Ranch. Bis zum nächsten Mal, irgendwann in der kommenden Motorradsaison.

Rolf

 
 
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