Fondue Hämikerberg - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Fondue Hämikerberg

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Fondueplausch Hämikerberg
17.Februar 2018

Der Vorteil in einem Chapter zu sein dessen Mitglieder aus allen Herren (und Frauen) Kantone und Gegenden kommen, ist, dass man an Orte kommt, an denen man sonst achtlos vorbeigefahren wäre. Oder aber gar nie hingekommen wäre. Wahrscheinlich bin ich auch schon mal über den Hämikerberg gefahren, aber das Alter deckt den Grauschleier über meine Erinnerungen daran. Auf jeden Fall waren wir alle sofort hellhörig als Babs und Röbi uns vorschlugen auf dem Hämikerberg in einer Hütte Fondue essen zu gehen. Sounds good… oder?

Natürlich macht man in der heutigen Zeit Recherchen im Internet. Informiert sich über das Restaurant und schaut auf GoggleMaps wie es da so aussieht und vor allem, wie kommt man den da überhaupt hin. Meine Nachforschungen zeigen mir, dass wir uns sozusagen in den Ballenberg des Kantons Luzern begeben. Der verstorbene Eigentümer hatte aus der ganzen Gegend alte Gebäude vor der Vernichtung gerettet und ihnen auf dem Hämikerberg eine neue Heimat gegeben. So steht zum Beispiel ein Krienserhaus aus dem Jahre 1579 nun hier oben. Oder ein stattliches Schwyzer Junkerhaus von 1748 aus Ibach. Alleine schon deshalb lohnt sich der Weg nach hier oben. Der verstorbene Anton Achermann hat mit viel Herzblut hier ein Kleinod geschaffen. Heute würde man den seligen Herrn Achermann wohl als Querulanten bezeichnen, hat er doch das Bundesgericht 14mal mit Beschwerden angerufen…. Und erhielt immer Recht. Es sass sogar mal drei Monate in Untersuchungshaft. Wohl deshalb ist an der alten Kanone aus dem Jahre 1882 ein Schild angebracht «Macht vor Recht – Justitia Quo vadis» und es geht das Gerücht um, dass die Kanone auf das Regierungsgebäude in Luzern gerichtet sein soll. Soweit der geschichtliche Exkurs. Aber der zeigt, dass auch einmal eine kleine Fahrt im Sommer hierher sich durchaus anbietet.


Ich mache mich so gegen 15.00 Uhr auf den Weg nach Hämikon. Es stehen noch einige Besorgungen an, die auf dem Weg gleich erledigen kann. Und ich will noch bei Tageslicht ankommen. Das Wetter ist miserabel, Regen und Nebel und es soll sich in der Nacht noch steigern zu Schneefall. Also ideales Wetter für ein Fondue. Natürlich bin ich der Erste, endlich auch einmal. Ich habe mich nämlich entschlossen nach dem Fondue nicht mehr nach Hause zu fahren, sondern in einem der sechs Gästezimmer, die das Gasthaus Hämikerberg anbietet, zu übernachten. Nach dem Bezug des Zimmers und dem «in Schale werfen» zieht mich das Chnusperhüsli magisch an. Dort werden wir nämlich unser Fondue geniessen. Bei Hinuntergehen treffe ich auf Peter und Walter und im Chnusperhüsli erwartet uns Caspar, der schon tüchtig eingefeuert hat. So ist der erste Tisch nun bereits voll besetzt und die ersten Bierchen verlassen den Kühlschrank und gelangen in unsere Hände, wo sie sofort Richtung durstige Kehlen geführt werden. Herrscht ja auch eine Megahitze heute. Nach und nach stossen auch noch Hörbi und Andrea, Röbi und Babs sowie Charly und Marianne zu uns. Last but not least treffen auch noch Raymond, Maja und Gerda auf dem Hämikerberg ein und komplettieren unsere Fonduerunde. Heute ist sozusagen die Fortsetzung unserer Tafelrunde, denn das Chnusperhäsli ist wirklich rund. Die Vierertische sind rund um das in der Mitte angebrachte Feuer ebenso im Kreis an. Alles ist bereit. Brot und Gumel (Härdöpfel / Kartoffeln) werden verteilt, die Rechaud beflammt und die «Käsesuppe» serviert. Und es bewahrheitet sich mal wieder – FIGUGEGL. (Fondue Isch Guet Und Git E Gueti Luune).
Rasch ist die Stimmung heisser als das Feuer. Die Service-Crew verwöhnt uns ohne Unterlass nach Herzenslust. Als dann so langsam der Käse die Hosenknöpfe wegzusprengen droht, folgt noch die Dessert-Runde. Doch muss da muss ich leider passen, da ist nun wirklich kein Platz mehr.

Draussen schweben die ersten zaghaften Schneeflöcklein vom Himmel. Als von unserer Seite kein Einwand erfolgt, wird der Himmel mutiger und lässt es richtig schneien. Im Nu ist die vorherrschende Farbe draussen, weiss. Es ist so kitschig wie im einem Märchen. In einer einsamen Berghütte sitzen gute Freunde beieinander bei Fondue, Weisswein und Kirsch, Glace und Vermicelles. Wie von Rosamunde Pilcher geschrieben. Einzig die Prinzessin, die sich in der Einöde verirrt hat und mit letzter Kraft auf die Freunde in der einsamen Berghütte trifft, die taucht nicht auf. Aber Röbi liefert mit seinem neuen Handtäschli einen würdigen Ersatz. Kaum zu glauben was der Mann für Ideen hat. Und vor allem, er kann sie auch umsetzten. Aus einem 5-Liter Benzinkanister bastelte er, mit Zeugs, dass er so zu Hause rumliegen hat, eine Mini-Whisky-Bar mit Zigarrenhalterung und Bluetoth-Lautsprecher. Einfach unglaublich was so alles in einen kleinen Benzinkanister passt. Nach der eingehenden Begutachtung und den Erklärungen von Röbi über den Herstellungsprozess müssen wir natürlich kontrollieren, ob denn alles wirklich gebrauchstauglich ist und ob der Whisky keinen Schaden erlitten hat. Na, könnte doch sein, dass man plötzlich das Gefühl hat 95 Oktan im Mund zu haben. Nach eingehenden hochintensiver Tests kommen wir schliesslich zu dem Schluss: Test bestanden. Alles gut zugänglich und keine geschmackliche Beeinträchtigung des Brenngutes. Der Kanister hat nun sozusagen das Prädikat «HmCT». Horsemountain Chapter Tested. Irgendwie müssen wir mal ein Siegel entwickeln, denn es gut sicher noch einige Konstruktionen von Röbi deren Inhalt wir unseren geschmacklichen unbestechlichen Tests unterziehen können. Röbi, du bist mein Idol.


In der Zwischenzeit ist natürlich die Zeit nicht stehengeblieben. Leider. Draussen türmt sich der Schnee bereits hoch auf, der Pfadschlitten zieht seine Runden und drinnen sitzen wir ums Lagerfeuer und schmieden Pläne. Eigentlich ist es ja wie früher, nur etwas altersangepasst. Während wir früher mitten im Wald um das Lagerfeuer sassen und danach den Schlafsack ausrollten, so sitzen wir heute um ein Lagerfeuer in einer festen Hütte und danach wartet das weiche warme Bett auf uns. Ich weiss schon, die Hardcorebiker denken jetzt, alles Pussies aber was soll’s, da stehen wir drüber. So nach und nach zieht es die Teilnehmer der Fondue-Runde in genau dieses weiche warme heimische Bett und so zieht ein Auto nach dem anderen seine Spur im Schnee herunter vom Hämikerberg. Ganz alleine stehe ich zum Schluss auf dem Berg und bin doch der Erste der im Bett ist. Gut gemacht, Rolf. Eine Treppe rauf, den Gang ganz nach hinten und schon steht mein Bett vor mir. Na, schlaft den gut.

Sonntagmorgen. Ich sitze beim Frühstück und lasse mir den gestrigen Abend nochmals durch den Kopf gehen. War ein geiler Abend. Absolut geniale Location. Die unangefochtene Nummer 1 in der ewigen Fondue-Essen-Hitparade. Aber zukünftige Organisatoren von Fondueabenden sollten sich nun deswegen nicht abschrecken lassen. Babs und Röbi ein herzliches Dankeschön für die Idee und das Organisieren. Und Danke an Raymond für die genialen Märchenfotos des Chnusperhüsli by night and snow. Doch nun muss ich erst mal meine Auto unter all dem Schnee finden, damit auch ich wieder in meinem eigenen Bett schlafen kann heute Abend.

Rolf

 
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