Bavarian2Days - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Bavarian2Days

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Bavarian2Days 25.05.-28.05.2017
Bildbericht von Caspar
Bilder von Charly, Marianne, Munich Chapter

Es ist wieder mal soweit: die Bavarian2Days rufen. Ich freue mich schon seit Tagen darauf. Wie alle Jahre mit den vertraut gewordenen Freunden der bayrischen Chapter die kommenden Tage geniessen - bei Ausfahrten und Party.

Bei der Arbeit will noch jeder vor dem langen Wochenende seine Pendenzen erledigt haben.  Ich komme abends erst um halb acht aus dem Büro. Das stresst mich aber nicht. Ich denke, LmaA bis Montag.

Der Donnerstag fängt früh an. Tagwach um null-sechs-null-null. Temperatur akzeptable 16/17°. Wetter schön. Ich zieh was Warmes drunter an. Auf der Checkliste die letzten Punkte abgehakt. Habe alles - dies mal auch Karten und Geld ;-)  (ja, ja, Chrütli, ich hör Dich lachen!). Alles auf dem Bock festgezurrt und ab geht die Post! Ha, vergessen die letzten Tage bei der Arbeit. Jetzt geht's los! Fange auf der Autobahn zu singen an. Leider fallen mir nur schräge Lieder ein. Vom Taxifahrer, der einer Frau folgt - grässlich! Aber was soll's... Die Gedanken schweifen. Reiten, Indianer und Pferde galoppieren durch meine Gedanken. Gut,  ich hab gleich 72 davon - Pferde unter dem Sattel. 72 - die Zahl sagt mir was... Aber das ist eine andere Geschichte.

Treffpunkt Autobahn Raststätte Glarnerland. Warte auf Charly und Marianne. Als sie kommen, entschuldigt Charly sich für die Verspätung. Verspätung? Meine Tourenuhr kennt nur Stunden und Kilometer. Wir haben 4 super Tage vor uns, da gibt's keine Verspätung. Zeitpläne gelten  bestenfalls als grobe Orientierungshilfe, damit wir nicht all zuspät ankommen.

Peter und Susi treffen wir in Au bei der Shell Tankstelle, wie auch schon einige Male zuvor. Tank auffüllen. Der Blick schweift Richtung Allgäu. Scheint bedeckt zu sein. Charly meinte gar, es könnten ein paar Tropfen fallen. Naja, sehen wir dann, wenn's so weit ist.

Wir fahren los. Peters Auspuff System donnert für uns alle mit. Über Schleichwege geht's über die Ebene. Indianer kommen mir wieder in den Sinn. Muss grinsen. Schüttle den Kopf und diese Gedanken weg.   Schon bald gelangen wir an die erste Steigung und ab geht's über ein Stück Österreich nach Deutschland ins Allgäu. Kein Verkehr aber eine kilometerlange 60er Strecke.

Es ist bedeckt und kühl. 13/14°. Wir bewegen uns auf 800 - 950 m.ü.M. Nur hie und da mal ein blaues Fleckchen am Himmel. Sieht nicht aus, als ob sich das bald ändern wird. Immerhin kein Regen. Da plötzlich steigt beissender Abgasgestank in meine Nase und reisst mich aus meinen Gedanken. Was zum Teufel..., denke ich. Um die nächste Kurve und da tuckern sie: alte, ur-alte Traktoren. Obschon sie mir irgendwie gefallen, am liebsten sind mir diese Kisten in Würfelform zusammengepresst mit 1.5 m Kantenlänge. Kurze Züge am rechten Griff und es riecht wieder frisch.

Schon früh um ca. 10 Uhr erreichen wir den ersten Rastort - eine Beiz, in der wir auch schon gegessen haben. Charly merkt sich diese Orte. Mein Navi jetzt auch. Wir lassen uns Zeit. Sind gut auf Kurs. Überhaupt, die Strecke stammt wie üblich aus dem grossen Fundus von Charlys digitalem Töfftouren-Archiv. Teile davon haben wir in früheren Jahren auch schon passiert. Einige Streckenteile kommen mir vertraut vor.

Um 10:45 Uhr brechen wir zum nächsten Teil auf. Gemäss Navi werden wir so gegen eins irgendwo in der Region Augsburg sein. Idealer Ort für eine Mittagsrast. Und so lassen wir bald das Allgäu hinter uns. Es wird flacher und wärmer. Langsam werden die blauen Flecken am Himmel grösser.

Gegen 12:45 fahren wir in Augsburg ein. Nach ein paar Kilometern sichtet Charly eine Pizzeria. Wir biegen auf eine Seitenstrasse ein und parkieren unsere Töffs. Es sind gleich ein paar Restaurants um uns herum. Wir laufen ins "Dolce Vita" und landen einen Treffer. Wir essen vorzüglich und es ist schnell serviert. Ich speichere die Position im Navi und tippe 5 Sterne hinter den Name des Lokals.

Nach einer ausgiebingen einstündigen Mittagsrast nehmen wir die letzte Etappe in Angriff. Die Temperatur ist nun angenehm, so um die 20° schätze ich. Es wird ziemlich sonnig.
Bereits um halb drei treffen wir am Moosburger Hof ein. Alle ausser mir gehen zur Gartenschau. Zufälligerweise findet diese Ausstellung dieses Jahr in Pfaffenhofen statt. Gartenschau ist nichts für mich. Ich fahre zur nächsten Waschanlage. Es schadet ja nicht, hin und wieder mal das Töff zu waschen. Aber meinem gefällt die Prozedur nicht sonderlich. Als Entschädigung gibt's gleich noch ein "Tüürli" in der näheren Umgebung. Das gefällt uns beiden wesentlich besser. Kleine Strassen und etwas Staub und die Patina ist wieder hergestellt ;-)

Zum Abendessen haben wir uns mit einigen Freunde vom Munich Chapter verabredet. Nach einem kurzen Spaziergang durch Pfaffenhofen, nur ein paar Ecken weiter, finden wir das Restaurant. Wir haben vorbestellt. Unsere Member verteilen sich unter die Anwesenden. Man unterhält sich angeregt. Der Besitzer und Koch ist ein Urner. Entsprechend gibt es auf der Karte Schweizer Spezialitäten. Peter, Susi und ich entscheiden uns für Gerichte mit Spargeln. Jeder was anderes. Charly und Marianne sitzen weiter weg. Leider sind ihre Menues dem Autor unbekannt. Gabi ist angespannt. Noch steht der ganze Anlass bevor. Auf dem Weg zurück ins Hotel stellt sich heraus, dass nicht alle mit dem Essen zufrieden waren. Schade, Peter und mir hat unser Menu geschmeckt. In einer Eisdiele, die grad so schön auf dem Weg liegt, gibt's noch einen Trost, der jenen das eben gegessene vergessen lässt, welche nicht zufrieden waren. Und für die anderen war's das Tüpfli auf dem "i". Die meisten ziehen sich in ihre Gemächer zurück. Morgen läuft's rund.

Freitagmorgen komm ich früh aus den Federn. Wetter super. Frühstücke mit ein paar Münchnerinnen. Einsatzpläne und Taktiken sind das Thema der Stunde. Es soll ja alles reibunglos über die Bühne gehen. Ich mach einen Verdauungsspaziergang und schau mir schon mal die Partylocation an. 10 gemächliche Minuten sind es zu Fuss zum Stockerhof. Ist noch recht leer. Ein paar orange Teeshees wuseln bereits herum. Als ich zurück im Hotel bin, sind Charly, Marianne, Peter und Susi auch schon auf den Beinen und bedienen sich grad am Morgenbuffet.
Heute wird's ein gemächlicher Tag. Das Programm sieht einen Besuch beim Händler vor. Die Anfahrt ist individuell. Das nehmen sich auch unsere Navis zu Herzen. Wo Charlys Navi links abbiegt, will meins nach rechts und umgekehrt. Erstaunlicherweise finden wir trotzdem zum Ziel ;-).
Weisswürste und was zum Trinken werden angeboten. Die Auslage des Händlers wird inspiziert. Da gibt's immer was für die eine und den anderen. Einige Besucher schauen sich sehnsüchtig die Bikes an. Wollen so werden wie wir und auch dazu gehören. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Das Programm lässt ausreichend Zeit für Gespräche. Es ist bereits sehr warm draussen. Der Motorradfahrer ist ein Schattengewächs, denke ich und finde eine kleine Gruppe Kumpels unter einem Baum stehend. Ich stell mich dazu, um ein bisschen mitzuschwatzen. Bei den Münchnern dreht sich vieles um das Fest und die Ausfahrten. Deutsche Ordnung, Deutsche Gründlichkeit. Wir gehören zur Gruppe NBC mit denen vom Niederbayern Chapter, den Italienern und den Schotten. NBC, hab ich mir sagen lassen, soll für Non-Bavarian Chapters stehen. Keiner der Niederbayern reklamiert.
Apropos Schotten: üblicherweise waren wir die jeweils am weitesten angereisten Biker. Dieses Mal werden wir gleich von zweien geschlagen - den Italienern mit 100 - 200 km mehr Anfahrt und besonders von den Schotten. 2'500 km Anfahrt! Alles mit dem Töff. Geili Sieche! Besonders der eine passt mir. Wie sich im Gespräch herausstellt, hat er grad seine Neue in Empfang genommen: Eine Indian Chieftan. Yep, Indian ... Bruder im Geiste  ;-)

Aber wie es doch Frank so treffend sagte: da sind viele Bikes besser als die Harleys (und Frank die Alpentourer-100-Pässe-in-einer-Saison-Sau weiss das ganz genau), aber der Lifestyle, mein Lieber, der Lifestyle, der fehlt den anderen bei weitem. Yep, recht hat auch er!

Die Rückfahrt zum Stockerhof beginnt. In Gruppen. Je mit einem Road Captain. Wolfie ist der unsere. Endlich sind auch wir dran. Wieder mal ein paar Kilometer fahren. Wind in den Achselhaaren. Habe heute nämlich meine Sommerjacke angezogen. Wie gesagt, alles dabei - dieses Mal ... ;-)
Die Tour führt mehrheitlich durch Hügellandschaft und Seitenstrassen. Klar sind es nicht die Alpen, aber mir gefällt es hier. Hat Kurven, mal etwas rauf, mal etwas runter. Perfekt. Hauptsache durch die Gegend cruisen. Ich geniesse es.

Bald schon fahren wir im Stockerhof ein. Hoppla! Überall Schotter. Da schlottern doch dem einen oder anderen hartgesottenen Biker schon mal die Knie, wie man offensichtlich sehen kann. Und nicht nur die Knie schlottern, auch die einen Bikes haben Mühe mit dem Gleichgewicht. Warten in der prallen Sonne, bis alle vor uns Ihre American Irons parkiert haben. Man hilft sich beim Schieben.

Die kühle Blonde ruft. Ähm, "das" - das kühle Blonde ruft. Bei der Hitze verwechselt man schon mal den Artikel. Jetzt schlagen sie zu, die Helden. Da halt ich besser nicht mit. Der klare Kopf muss für den ganzen Abend reichen. Ich misch mich unters Volk und quatsche mal hier mal da mit jemandem. Es kennen mich mehr Leute, als ich dachte. Gebe mir Mühe, die Name zu erraten oder wo man sich das letzte Mal gesehen hat. An den letzten Bavarian2Days wohl. Erinnerungen werden aufgewärmt. Gemeinsame Erlebnisse ausgetauscht.

Am späteren Nachmittag löst sich die Menge langsam auf. Alle wollen wohl noch duschen vor dem Abend. Mach ich auch. Nachdem ich mein spärliches Beauty-Programm abgespult hatte (Wasser, Seife, Shampoo), finde ich den Bus vor dem Hotel bereits in Warteposition. Ich befürchte schon, keinen Platz mehr zu finden. Doch nur der Michi und Steffi warten. Den Michi und die Steffi hab ich mal vor 2 Jahren in Sölden getroffen, aber auch das ist eine andere Geschichte... Der Bus bringt uns zum Stockerhof. Ich hab ja bezahlt, also fahr ich.

Im Stockerhof: es riecht nach Parfum. Biker-Innen. Offensichtlich längeres Beauty-Programm als meins - oder gar nur französich geduscht? Ein Schelm, wer solches denkt.

Durch die beginnende Party werden auch ein paar nicht registrierte Biker angelockt. Da kennen sie aber Gabi schlecht! Jeder hätte genügend Zeit für die Anmeldung gehabt und hätte lediglich eine einfache Entscheidung fällen brauchen - nur Samstag oder auch Freitag. Da geb ich ihr Recht. Konsequent und rigoros greift Gabi durch. Ich krieg mein Grinsen schon gar nicht mehr weg. Feldwebel, denke ich. Ich hatte einen schlechteren im Militär, definitiv (andere Geschichte).

Wir haben uns vorausschauend schon mal Plätze für's Nachtessen reserviert. Aber da gerät die Organisationsmaschinerie plötzlich ins Stocken. Es ist nicht klar, wo nun die Member des Horsemountain Chapters sitzen sollen. Irritation, wo doch bis jetzt alles so wunderbar geklappt hat. Naja, es ist warm draussen und es hat noch Platz. Bald jedoch sind draussen alle Plätze belegt und drinnen hätte es so manche freie, aber das interessiert niemanden. Der Magen räuspert sich mit leichtem Knurren und nicht nur bei mir, sondern bei allen gleichzeitig, wie es scheint. Es kommt, wie es kommen musste, wenn 250 knurrende Mägen sich in der Fassstrasse versammeln. Das Küchenmanagement kommt an die Grenze. Mal hat es Crevetten-Spiesse, mal wieder keine. Dafür Putten (also Poulet), doch dann auch wieder nicht mehr. Unwirsche Kommentare fallen. Allerdings, ist es auch so, dass die Gespräche mit dem Unmut über die Organisation des Buffets beginnen und dann in irgendwelche andere Themen abdriften. Bei der angeregten Unterhaltung steht man dann plötzlich selber vor dem Buffet und greift sich, was halt noch so zu greifen ist. Am Schluss sind doch alle irgendwie satt geworden. Die einen mit mehr Unmut, andere mit etwas weniger. Viel später bekomme ich dann mit, dass diese Location mit Sorgfalt ausgewählt worden sei. Es gab ein Testessen und man habe Referenzen eingeholt. Einige vom OK sind recht enttäuscht. Ich erfahre, dass Frank die Finanzen für dieses Fest zu regeln hat. Bei der Abrechnung mit dem Wirt wäre ich auch gern dabei. Gabi und Frank werden ihm wohl die mangelhafte Leistung deutlich machen. Und wieder grinsen...

Für die musikalische Unterhaltung ist der "Cowboy" gebucht - DJ Django. Er ist angezogen, als ob er vorhin noch hoch zu Ross eine Kuhherde durch die Pampa getrieben hätte. Sieht auch so aus. Riecht auch so. Noch kürzeres Beauty-Programm als meins: der scheint seit Tagen nicht aus seinen Klamotten gekommen zu sein. Er schläft auch im Auto auf dem Gelände, wie ich andern tags erfahre. Ein kurliger Kerl. Die Musik passt, aber nicht alle sind dieser Meinung. (Als ich bereits wieder ein paar Tage zuhause bin, und in Foto-Archiven wühle, finde ich heraus, dass der Cowboy auch schon beim 20-jährigen des MCs aufgelegt hatte. Ich kann mich aber nicht mehr an ihn erinnern.)

Erstaunlicherweise machen sich doch einige schon um 11 Uhr nachts vom Acker. Ich gehöre mit dazu. Mir fallen schon die Lieder von selber zu. Wir sind eine kleine Gruppe und gehen zu Fuss zum Hotel zurück. Nach dem üblichen Toiletten/Bad Ritual fall ich ins Bett und schlaf auch schon.

Samstag. Es ist schon hell, als ich aufstehe. Halbi sibni. Kein Wölkchen am Himmel. Ich habe Zeit. Heute ist die Ausfahrt in die Hollerdau (auch Hallertau) angesagt. Die Gebietsbezeichnung ist nicht eindeutig. Die Hollerdau das grösste zusammenhängende Anbaugebiet für Hopfen der Welt und liegt natürlich in Bayern. Wen's interessiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Hallertau.  9:15 Uhr wollen wir los. Also acht Uhr Morgenessen. Das Buffet ist lecker.

9:15 sind wir bereit und verschieben zum Stockerhof. Besammlung. Gleiche Aufstellung wie gestern beim Händler. Um 10 geht's los. Wir folgen entsprechend dem Zeitplan Wolfie unserem NBC Road Captain. Schönes Gebiet die Hollerdau. Der Hopfen ist noch jung und klein. Hauptsache er reift noch heran und es gibt mal gutes Bier draus.
Nach so ca. 1 oder 1.5 Stunden erreichen wir den Siebler Wirt in Egg (www.siebler-egg.de). Es gibt eine Brotzeit - ähnlich unserem z'nüni oder z'vieri. Man kann wählen: entweder Fleisch oder Käse. Jeweils reichlich. Unsere Chapter Delegation sitzt wieder mal beieinander und wir teilen die Tellerinhalte schwesterlich und brüderlich. Die Mischung aus Fleisch und Käse mundet. Wir sitzen drinnen. Es ist angenehm kühl. Draussen ist es mindestens schon 25/28° warm. Da viele auch draussen sitzen, ist die Fütterung schnell erledigt. In der Anmeldung wurde darauf hingewiesen, dass auch bei schlechtem Wetter die Ausfahrt stattfinde und Entschuldigungen nicht akzeptiert werden, da für die genaue Anzahl Leute bestellt sei. Wäre also das Wetter schlecht gewesen, hätte es länger gedauert, alle zu verköstigen. So aber ist die Zeit mehr als ausreichend. Einige spazieren in der Gegend umher, andere machen es sich im Schatten gemütlich und gönnen sich ein Nickerchen. Verdauen war angesagt.
Der "Siebler z'Egg" ist ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Landgasthof, eigener Hofmetzgerei und Partyservice, ein original Hallertauer Hof, ganz in der Nähe von Wolnzach, dem Herzen der Hallertau.
Der Zeitplan für die Abfahrt wird eine Viertelstunde vorverlegt. Es dauert, bis alle davon erfahren haben. Gabi kommandiert die Streckenposten namentlich in vordefinierter Reihenfolge an ihre Standorte ab. Feldwebel. Grinsen. Alles klappt. Wir folgen Wolfie. Der kennt ja die Stecke wohl auswendig. 3 Mal sei man die Strecke vorgängig abgefahren. Die Streckenposten winken in die richtige Richtung. Einige entdecken dabei ihr Bewegungstalent - post-moderner Tanz oder so was in der Art. Grinsend winken wir zurück. Es macht Spass. Herrlich bei diesem Wetter durch die Gegend zu cruisen.
Bald erreichen wir wieder den Stockerhof. Das Zeremoniell gleicht dem Gestrigen: Schotter, schlotternde Knie beim einen oder anderen, Gleichgewichtsprobleme bei den Bikes. Alles findet seine Parkposition: die Bikes auf dem Schotterparkplatz, die Biker endlich am Zapfhahn. Bier fliesst. Wasser für mich - wie gestern schon aus besagtem Grund.
So gegen 5 nachmittags wiederholt sich auch das gestrige Ritual: zurück zum Hotel, frisch machen, Busfahrt zum Stockerhof, Sitzplatz finden - draussen natürlich bei den Temperaturen, Magenknurren und Anstehen. Heute klappt das mit den 2 Fassstrassen, aber kein Personal vom Wirt. Member vom MC springen ein. Ich denke erst, das gehöre zum Plan. Tut es aber nicht. Ist improvisiert. Die Leviten werden diesem Wirt wohl noch genau gelesen werden. Ja, es ist schon nervig, wenn die Versorgung nicht klappt. Wir sind jedoch in guter Gesellschaft und geteiltes Leid ist halbes Leid - und wir teilen unser Leid angeregt...
DJ Django gehört der Auftakt. Dann spielt eine Band. Es läuft eine Sammelaktion für die Johanniter, welche uns auf der Ausfahrt begleitet hat. Etwas um die 1500 Euro kommen zusammen. Otto PvH gleicht auf 8000 Euro aus! Herzlichen Dank! Das Geld ist Zuschuss für ein neues Bike für die Johanniter. Der Chef bedankt sich.
Es findet noch weiteres Schulterklopfen auf der Bühne statt. Fotos auf Tüchern werden von Martin Präsi des MC an die Präsis der anderen Chapter übergeben. Alle mittragenden Bavarian Chapter waren jetzt einmal mit der Ausrichtung dieses Anlasses an der Reihe. Ich bekomme nicht alles mit. Sitze irgendwann bei Tom und Peter dem Schotten. Es wird ein Whisky mit MC-eigener Abfüllung und Etikette in erlauchtem Kreise ausgeschenkt. Eigentlich reicht mir ein Shot. Aber den Überredungskünste von Tom und Peter widersteht keiner in der Runde. Bei den Schotten stapeln sich die Gläser. Werner Beinhart fällt mir ein - hauwech...

Kleiner Einschub: habe wieder mal eine Rändelschrauben verloren. Sie hält den Gepäckträger und den Sattel am hinteren Schutzblech fest. Ein Kumpel meinte mal, Kabelbinder seien die beste Notlösung für allerlei kleine Probleme. Seither habe ich immer ein Bündel von den ganz Dicken mit dabei. Und hier die Lösung:

Als ich kürzlich bei Alex um Nachschub dieser Rändelschrauben anfragte, meinte der, was wir denn nur mit all den Schrauben anfangen. Er käme kaum dazu, neue zu bestellen. Offenbar bin ich nicht der einzige, welcher diese Schrauben im Alpenraum verteilt. Wenn ihr mal eine findet...

Mittlerweile ist es Sonntag geworden. Nach und nach finden sich die Leute beim Morgenbuffet ein. Wir füllen unsere Speicher und verabschieden uns von Anwesenden. Bis zum nächsten Mal. Einige werden wir voraussichtlich in Rüdesheim wieder sehen, andere in Lugano. Wir wollen in Kontakt bleiben.
Peter, Susi und ich verabschieden uns auch von Charly und Marianne. Charly und Marianne haben noch Ferien. Es zieht sie nordwärts ins nächste Biker-Revier zu den Nürnbergern. Sie werden da noch ein paar Tage verbringen.
Wir drei anderen, machen uns auf die Räder. Der Rietbergpass soll der Hauptwegpunkt unserer Heimreise sein. Das Wetter ist wunderbar und die Temperatur schon mindestens 20°. Das wird heiss werden.
Das ist so eine Sache mit dem neuen Navi (Garmin Zumo 595) und den Kurven, Hügeln und Autobahn. In weiser Voraussicht habe ich die Routen in Segmente unterteilt. Das erste Segment soll uns auf der Autobahn um München herum bis zum Ende derselben führen. Naja, der kürzeste und schnellste Weg führt uns genau durch München. Dem hatte ich bei der Planung zu wenig Beachtung geschenkt. Muss mich noch an das neue Gerät gewöhnen. Wie auch immer - mitten durch München. Ich wundere mich erst, als ich ein 60er und dann ein 50er Schild sehe. Erstaunlicherweise geht es sehr flüssig. Wahrscheinlich weil Sonntag ist. Naja, zu früh gefreut. Es wird zäher. Mist. Stillstand. Ich schau mal auf die Übersicht auf meinem Navi. So, war's nicht gedacht. Dann rollt's wieder und irgendwann sind wir auf der A95 Richtung Garmisch. Es war gar nicht so übel. Bis Ausfahrt Starnberg ist es recht voll. Danach sind wir streckenweise alleine. Am Ende geht's via Ettal und der St2060 folgend an den Plansee und weiter bis Reutte. Bauarbeiten am Plansee bescheren uns mit einer herrlichen Schotterpiste.
In Reutte biegen wir ins Lechtal ein. Mein Navi will die schnellere Überlandstrasse nehmen, trotz Kurven, Hügel und keine Autobahn. Ich setze mich durch und wir folgen der Landstrasse. In Rieden im Gasthof Kreuz kehren wir zur Mittagszeit ein. Hab ich mir im Navi mit 4 Sternen gespeichert. Es hat viele Velofahrer hier. Wir lassen uns gute 1.5 Stunden Zeit für die Pause. Peter prüft die Strecke zum Rietbergpass und findet tatsächlich heraus, dass das Oberjoch gesperrt ist. Wir prüfen Alternativen. Das Faschinajoch wäre offen, aber wegen Bauarbeiten nur einspurig befahrbar. Das Furkajoch ist noch geschlossen. Wir entscheiden uns für's Lechtal - eine Strecke, die wir schon einige Male gefahren sind, aber immer in umgekehrter Richtung.
Kurz bevor wir losfahren, komm ich mit der einen Bedienung ins Gespräch. Sie und ihr Mann hätten auch mal eine Harley gefahren. Wegen eines schweren Unfalls hätten sie dieses Hobby aber aufgegeben. Schade, denke ich. Sie weist darauf hin, dass es heute im Lechtal bestimmt Kontrollen geben wird. Ich nehme mir den Rat zu Herzen, obwohl die 100 ausserorts für uns mehr als schnell genug sind.
Tatsächlich zähle ich 3 Geschwindigkeitskontrollen nur schon bis zur Abzweigung Hahntennjoch. Wir fahren durch Häselgehr. Da ist jenes Freibad, wo wir vor ein paar Jahren, halberfroren Rast gemacht hatten und diese gute Gulaschsuppe gelöffelt hatten. Heute ist es nahe 30° und voll mit Badegästen.
Bald erreichen wir den Hochtannbergpass. Das geht zügig. Die Strassen sind super ausgebaut und es macht richtig Spass in die weiten Kurven zu liegen. Wir cruisen über noch einen Hügel, aber ich erinnere mich nicht mehr wie die Höhe heisst. Jedenfalls findet das Navi ungefragt den Umweg über die Schnepfegg. Da funktioniert die Kurven-Hügel Einstellung. Und das Bödele findet es auch. Ich wäre daran vorbei gefahren. Als nächster und einziger Wegpunkt seit der Mittagsrast ist nur Lustenau gesetzt.
Susi lädt uns noch zu einem Drink ein. Wir füllen unsere Wasserreserven. Es tut gut, im Schatten zu sitzen. Trotz der Sommerjacke und dem Wind in den Achselhaaren ist es sehr warm - fast schon heiss.
Peter und ich nehmen die letzte Strecke in Angriff. Bis zum Autobahnkreuz Sarganserland geht's zügig. Dann Stau. Wir quängeln uns zwischen den Autos durch bis zur nächsten Ausfahrt und umgehen den Stau auf Quartier- und Nebenstrassen. Unsere Navis verrichten  gute Arbeit. Ab Einfahrt Flums ist der Verkehr wieder flüssig und wir bleiben auf der Bahn.

Zum Schluss unser herzliches Dankeschön an Gabi im besonderen und ans ganze Munich Chapter für die gelungene Ausrichtung des Anlasses. Danke für die Einladung und dass wir wieder dabeisein durften. Es ist immer wieder eine Freude, mit Euch auszufahren und zusammenzusitzen.

Wir sehen uns nächstes Jahr wieder und wir freuen uns schon drauf.

Schee woas!  -  servus!



 
 
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