Swiss Harley Days - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Swiss Harley Days

Bilder-Gallery > 2011

08. - 10. Juli 2011 in Lugano

Bildbericht / Videoclip: Rolf


Kurt, so heisst er, der Bösewicht. Die Wetterprognosen für das Wochenende sind nicht allzu vielversprechend. Und Kurt ist an allem schuld. Denn so heisst das Tiefdruckgebiet über Grossbritannien, das uns immer wieder die feuchte Luft zuschaufeln soll. Unter diesen, eigentlich schlechten, Vorzeichen, treffe ich Peter und Fabian an einem unserer Lieblingstreffpunkte, der Autobahnraststelle Glarnerland. Wir haben uns entschlossen die San Bernardino-Route zu wählen. Der Niederschlagsradar zeigt uns, dass im Tessin schon die eine oder andere Gewitterzelle unterwegs ist. So heisst es also; hinein ins Vergnügen.
Die Wirklichkeit holt uns dann kurz vor Andeer ein, wir müssen in unsere kleidsamen Gummianzüge steigen. Dies bedeutet auch, dass wir nicht über den Pass fahren, sondern unten durch, das heisst, wir nehmen den Tunnel. Immer wieder fahren wir durch dichten Regen. Und wenn es nicht regnet, dann herrscht Nebel oder die Gischt der vor uns fahrenden Fahrzeugen raubt uns die Sicht. So kämpfen wir uns fast im Blindflug bis vor Bellinzona durch. Dort legen wir erst mal eine Rast ein. Immer noch von Kopf bis Fuss auf Regen eingestellt gesellen wir uns schliesslich wieder zu unseren Bikes, wo wir auf einen optimistischen Harleyfahrer stossen, der sein Regenzeug zusammenrollt und verstaut. Nun wir starten nicht ganz so optimistisch. Und schon vor dem Monte Ceneri werden wir wieder nass. In Lugano-Nord verlassen wir die Autobahn und kämpfen uns duchs verkehrs-chaotische Lugano. So langsam kommen wir ins Schwitzen, denn wenn kein Wasser reinkommt in die Regenkombis, dann kommt auch kein Wasser raus. Und so schwitzen wir still vor uns hin und hoffen bei der nächsten kurzen Grünphase üner die Kreuzung zu kommen, wo uns gleich die nächste Kreuzung erwartet. Endlich erreichen wir den Abzweiger nach Agra. Und hinauf auf den Berg. Wir werden bereits erwartet, Charly und Caspar weisen uns in die Parkplätze ein. Die Zwei haben ja seit Rüdesheim vor zwei Wochen, zusammen mit Thomas, die Pyrenäen unsicher gemacht. Endlich kommen wir aus unseren Sauna-Anzügen raus, mir rinnt der Schweiss in der Zwischenzeit in Strömen den Rücken runter. Aber nun heisst es raus aus den feuchten Klamotten und rein ins Nass. Nur dieses Mal kommt dieses Nass aus der Duschebrause und ist herrlich. So unterschiedlich kann Wasser von oben empfunden werden, das eine Mal gehasst, das andere Mal ersehnt. So finden wir uns schliesslich frisch geduscht und frühlingsfrisch duftend im Restaurant ein, wo wir nun auch noch auf Thomas treffen. Denn auch er will sich dieses Grossereignis auf Schweizer Boden nicht entgehen lassen. Hier kocht der Wirt noch selber und so verbringen wir einen gemütlichen Abend mit ausgezeichnetem Essen, feinen Desserts und einem, zwei ... Glässchen Wein. Das heisst wir geniessen das Dolce Vita.
Bereits am Samstagmorgen herrscht schon recht anständiges Wetter. Sollte etwa? Dürfen wir wirklich hoffen? Nun denn, Thomas will heute eine Schifffahrt machen und Caspar geht seine Tante besuchen, wir "Übriggebliebenen" machen uns nach dem Frühstück auf den Weg hinunter nach Lugano. Schliesslich sind wir deswegen hier. Wir können weit nach vorne fahren und befinden uns auch schon mitten im Geschehen. Wir parken unsere Bikes an der Seepromenade und stürzen uns in Getümmel. Das heisst, eigentlich ist von Getümmel noch keine Rede. Wir können in aller Ruhe Eventpin und T-Shirts kaufen gehen und die Händlerstände der Reihe nach mit unserem Besuch beehren. So langsam scheinen auch die anderen Besucher aus den Federn gekrochen zu sein, denn kontinuierlich füllen sich die Parkplätze entlang der Seepromenade und in den Seitengassen. Und es gibt viel zu schauen. Das ist ja das schöne an Harley. Nicht zwei Bikes sind gleich, jeder der stolzen Besitzer bringt seine persönlich Note in den Umbau ein oder kauft Zubehör die seinem Geschmack entspricht. Aus den vielen tausend Accessoires die es zu kaufen gibt, stellt jeder eine andere Kombination zusammen, so dass kein Bike dem anderen gleicht. Nicht dass jetzt alles nach meinem Geschmack ist, aber das muss es ja auch nicht. So hat jeder das Gefühl, sein Bike ist das schönste am Platz. Und genauso muss es sein. So schlendern wir durch die endlos scheinenden Reihen, der inzwischen 3-reihig parkierten Bikes dem See entlang. Unterdessen ist es auch beinahe unerträglich heiss geworden. In Bächen rinnt uns der Schweiss von der Stirne oder sucht seinen Weg den Rücken hinunter. Doch ich will hier nicht zu jammern beginnen, aber die Umstellung vom Vortag zu heute ist schon ziemlich heftig. Um bei Kräften zu bleiben entschliessen wir uns einen Happen fester Nahrung zu uns zu nehmen. In einer Pizzeria am Hauptplatz findet jeder von uns das Richtige für sich. Frisch gestärkt ziehen wir wieder los und begutachten erst einmal die Bikes der Bike Show, welche auf dem Hauptplatz vor der Bühne aufgestellt wurden. So stossen wir auf Caspar, der nun auch den Weg zum Geschehen gefunden hat. Wir schlendern ein wenig zwischen den Ständen rum und für eine kurze Zeit verliere ich den Anschluss. So schleiche ich nun halt alleine zwischen den Bikes herum und als ich wieder auf die Anderen treffe,haben sich nun auch noch Röbi und Babs zu uns gesellt.
So langsam wird es Zeit mal wieder an der Seepromenade vorbei zu schauen, denn so langsam machen sich die welche an der Parade teilnehmen wollen, auf zum Line Up.  Hier treffen wir schliesslich auch noch auf Dani, Marco und Karin. So schauen wir dem Treiben auf der Promenade zu und schliesslich gesellt sich auch noch Thomas zu uns, der von seinem Ausflug zurückgekehrt ist. Paraden sind ja immer auch dazu da, sich zu präsentieren. Und dies wird rege gemacht, dies reicht von Indianer über Wikinger bis zu oben ohne (nur Pech, es ist ein Mann). Nachdem die Parade an uns vorübergezogen ist, machen wir uns auf den Weg nach Agra. Denn am Abend möchten wir unsere Bikes beim Hotel lassen und mit dem Bus runterfahren.
So kehren wir, einige Zeit später, frisch gemacht und wohlriechend in den Trubel zurück. Wir trinken mit Röbi und Babs noch ein letztes Glas, bevor sie sich wieder aufmachen um über die Alpen in den Norden zurückzukehren. So langsam stellt sich bei einigen von uns der kleine Hunger ein. Aber die Suche nach einem Platz in einem Restaurant oder  einer Pizzeria sstellt sich als hoffnungslos heraus. Zu viele haben inzwischen den Weg nach Lugano gefunden. So "enden" wir schliesslich wieder am See und Caspar stellt sich zur Verfügung und organisiert Pizzas "über d'Gass". So kriegen wir doch noch was in unsere Mägen. Kurz vor zehn machen wir uns auf, denn gemäss Programm soll um 22.15 Uhr ein Feuerwerk über den See gehen. Wir haben gerade unsere Plätze eingenommen als es auch schon losgeht. Im letzten Jahr fiel das Feuerwerk ja buchstäblich ins Wasser, denn just zu dem Zeitpunkt ging ja ein Gewitter über Lugano nieder. Danach geniessen wir noch ein wenig die laue Sommernacht und führen ein wenig "Benzingespräche" wie man so schön sagt. So geht schliesslich auch dieser Abend seinem Ende zu und wir fahren per Taxi zurück in unsere Unterkunft.
Als ich am Morgen meine Augen öffne und nach draussen lausche höre ich nur Rauschen. Es regnet also, was solls. Schliesslich heute nach Hause. Kurz nach acht treffen wir uns alle beim Morgenessen. Thomas will heute über denn San Bernardino noch bis zum Bodensee, um dann am Tag darauf bis in die Heimat zu reiten. Charly möchte so rasch wie möglich nach Hause, da er per SMS eine Unwetterwarnung erhalten hat. So brechen wir zusammen auf und fahren erstmal Autobahn, vorerst noch trocken. Thomas biegt dann Richtung Berardino ab und wir winken uns ein letztes Mal zu, wenigstens für dieses Mal. Wir Restlichen streben dem Gotthard zu. Nachdem die Strassen immer nassser werden, ziehen wir mal wieder unsere Rainsuits an. Ist ja schon ziemlich lange her seit dem letzten Mal. Auf dem Hospiz heisst es dann auch Abschied nehmen von Charly, der ohne Halt bis nach Hause fahren will. Wir genehmigen uns noch einen Schoppen im Restaurant und lassen das Wochenende nochmals revuepassieren. Bis Peter sein "Spielzeug" namens I-Phon hervornimmt und mit Schrecken entdeckt, dass eine grosse Unwetterzone naht. Rasch zahlen wir und fahren hinter Caspar her Richtung Heimat. Und das Glück ist uns hold, denn wir erreichen alle trocken unser Ziel.
Ein wunderbares Wochenende geht zu Ende. Der wunderschöne heisse Tag in Lugano tröstet über den feuchten Weg ins Tessin und den etwas weniger feuchten Weg vom Tessin heim, hinweg. Der Anlass ist sicher ein RIIIIESSENERFOLG und wir freuen uns schon auf das nächste Mal.

Rolf

 
 
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