Swiss Harley Days - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

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Swiss Harley Days

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Swiss Harley Days und European HOG Rally
16. bis 18. Juli 2010 - Lugano (Ticino, South Switzerland)

Bildbericht: Rolf


In letzter Zeit hatten wir ja eigentlich immer Pech, wenn wir in die schöne Südschweiz pilgerten. Grob zusammengefasst könnte man sagen; es regnet eigentlich immer in unserer "Sonnenstube".
So ist es nicht verwunderlich, dass das Erste was ich bereitlege als es ans Packen geht, der Regenschutz ist. Doch um es gleich vorneweg zu verraten, ich werde in dieses Mal nicht brauchen. Da Charly und Peter bereits den ganzen Freitag frei haben, fahren sie schon etwas eher los als Caspar und ich. Wir Zwei treffen uns kurz nach drei Uhr bei der Agip-Tankstelle in Schindellegi. Die Wetterprognosen sind mehr als gut, wenn auch auf den Abend Gewitter angesagt sind, aber was kümmert uns zum jetzigen Zeitpunkt der Abend. So fahren wir schliesslich los, Caspar voraus mit mir im Schlepptau. Wir haben uns entschieden den "direkten" Weg via Gotthard zu fahren. Die Temperaturen sind angenehm und der Verkehr fliessend. Jedenfalls fliesst er bis kurz nach Erstfeld, denn nach der Axenstrasse benutzen wir nun die Autobahn. So verlassen wir nach kurzer schweisstreibender Durchquerung des Staus die Autobahn wieder und benutzen nun die alte Strasse. Kaum vorstellbar, wenn hier der ganze Verkehr durchmüsste, eine Horrorvorstellung. Denn eine Schnarchnase reicht bereits und der Verkehr wird mehr als zähflüssig. So quälen wir uns die Strasse hoch und können endlich nach Andermatt den Gasgriff wieder ein wenig mehr öffnen. Auf dem Hospiz treten wir unsere wohlverdiente Pause an und füllen unsere Wasserspeicher wieder, auch wenn hier eine angenehme Temperatur herrscht. Einige dunklere Wolken zeigen sich bedrohlich am Himmel, als wenn Petrus den Mahnfinger heben wollte zum Zeichen; denkt daran, ich lasse es heute noch gewaltig regnen. So schwingen wir uns wieder in den Sattel und fahren gen Süden. Je weiter runter wir kommen, umso mehr habe ich das Gefühl, als wenn mir einer mit der höchsten Stufe einen Fön vor das Gesicht halten würde. Nur nicht anhalten sonst füllt dein Schweiss sogleich deine Schuhe. Vor dem Südportal des Gotthardtunnels hat sich auch eine beachtliche Kolonne von Autos gebildet. Tja der kürzeste Weg ist nicht immer der schnellste und beste Weg. Aber Tausende scheinen das zu brauchen, so an der prallen Sonne in der Kolonne im klimatisierten Auto zu sitzen. Wir lassen die Blechlawine hinter uns und nach einigen Schleichwegen a la Caspar erreichen wir schliesslich Lugano. Und den schönsten Stau. Und wir mitten drin. Da die Fahrspuren ziemlich eng und die Autos ziemlich breit sind, sitzen wir halt mitten drin und das Öl und das Blut kocht. Doch schliesslich erreichen wir (wieder auf einem kleinen Um(schleich)weg) die Abzweigung nach Agra, unserem Ziel. Caspar scheint ab dem vielen Verkehr völlig das Konzept, sprich den Faden oder die Orientierung verloren zu haben. So muss ich in die Bresche springen und uns zwei sicher auf dem richtigen Weg ans Ziel bringen. Aber Caspar weiss, dass er bei mir in guten Händen ist. So fahren wir ohne weitere Umwege direkt nach Agra zur Pensione Agra, wo wir bereits erwartet werden. Charly samt Family und Peter sowie Fabian lassen es sich auf der Terrasse gut gehen. Rasch parken wir unser Feuerstühle und dann haben wir nur noch ein Ziel (der Dusche), kurz gefolgt vom zweiten Ziel (ein Bier).

Was eigentlich zur Folge hat, dass wieder eine Dusche folgen müsste, denn das Bier drückt es mir gleich wieder aus allen Poren des Körpers. Doch stattdessen studieren wir die Speisekarte und jeder von uns findet etwas nach seinem Geschmack. So vergeht der Abend wie im Fluge und schliesslich heisst es die Treppen zum Zimmer hinauf zu steigen um sich etwas Erholung zu gönnen. Mein Zimmergenosse (fängt mit einem C an und ist nicht Caspar) gewährt mir nach einigem Bitten und Betteln meinerseits, dann doch noch Einlass und ich muss die Nacht nicht im Treppenhaus oder gar in der Gartenwirtschaft verbringen. Dies wäre auch ziemlich ungemütlich und nass geworden. Denn in der Nacht kommt ein grosses Donnerwetter über uns. Zeitweise hat man das Gefühl die Blitze würden gleich neben dem Kopf einschlagen, so gewaltig sind die Donnerschläge.

Neuer Tag, neues Glück

Vor dem Frühstück vergewissern wir uns erst einmal, ob noch alles steht und noch jedes Bike an seinem Ort ist. Denn diese brauchen wir schliesslich noch um nach Lugano zu fahren. Dieses Mal haben wir gleich zwei Road Captains dabei, das heisst doppeltes Wissen von Abkürzungen und Schleich- und sonstigen Wegen. Doch auch so erreichen wir schliesslich noch einen Parkplatz auf dem wir unsere Bikes abstellen können. Und wohlerzogen wie wir Deutschschweizer nun einmal sind, benutzen wir sogar einen offiziellen, ausgeschilderten, extra für Bikes reservierten Parkplatz (und sind ausser einigen Rollern beinahe die Ersten).

Nun heisst es die Aussteller von A bis Z abzuklopfen und immer wieder treffen wir auf bekannte Gesichter. Caspar sammelt eifrig Prospekte, um seinem Ziel, die grösste fahrbare Tasche zu haben, ein wenig näher zu kommen. Nachdem wir alle Einkäufe getätigt, alle Hände schüttelt und alle Gratisdrinks abgeholt haben, machen wir uns auf den Rückweg. Denn wir haben uns entschlossen die Parade nicht mitzufahren, denn es ist viiiiiiel zu heiss. Diese Tessiner müssen einfach immer übertreiben, entweder regnet es in Strömen, dass dir das Wasser in die Schuhe läuft oder dann ist so heiss, dass dir der Schweiss in die Schuhe läuft. Aber nasse Füsse kriegst du auf jeden Fall hier im Tessin. Wieder auf der Terrasse unsere Unterkunft hören wir das Grollen hunderter Twins auf der Parade. Gegen Abend fahren wir wieder nach Lugano hinunter, diesmal mit dem Bus. So können wir auch mal eins Bechern und auch ein Gewitter soll noch mal kommen. So promenieren wir nochmals ein wenig umher und suchen uns schliesslich ein feines Plätzchen am See. Doch so eine blondierte Matrone hat was dagegen und scheucht uns wieder von den Ufern des Lagos weg. Spielverderberin, dabei fing es gerade an gemütlich zu werden. So suchen wir uns eine anders Plätzchen, doch von diesem Standort aus sehen wir das drohende Unheil. In der Ferne türmen sich dunkle Wolken und Blitze zucken vom Himmel. In weiser Voraussicht suchen wir ein geschütztes Plätzchen und kaum haben wir uns eingerichtet bricht draussen das Unwetter los. Im Nu ist der ganze Platz unter den Bögen wo wir stehen gerappelt voll, während draussen der Himmel die Schleusen öffnet. Statt des künstlichen sehen wir nun das himmlische Feuerwerk. Beinahe eine Stunde sitzen wir gemütlich am Trockenen und dann kommt auch hier Einer der uns aufscheucht. So ein mürrischer Securitas (wahrscheinlich der Bruder der Blondierten von vorher) scheucht uns auf, weil er den Rollladen des Geschäftes schliessen will. Unfreundliches Pack… Danach haben wir keine grosse Lust mehr uns Gedränge zu stehen und chartern zwei Taxis, die uns heim bringen.

So nun sind sie vorbei die schönen Tage in Lugano. Die Swiss Harley Days sind schon beinahe Geschichte. Uns bleibt nur noch die Heimfahrt in die jedoch nicht minder schöne Deutschschweiz. Nach der Überquerung des Dammes von Melide fahren wir kleine Bergsträsschen, auf denen wir leider nicht ganz alleine sind und unter denen es viele hat, die ihr Gefährt nicht beherrschen. Trotzdem erreichen wir den Lago di Como und folgen dessen Ufern Richtung Norden. Geografisch sattelfesten ist klar wie unser nächstes Ziel heisst: Splügenpass. Hier haben wir Glück und es kaum Verkehr und können so unsere Fahrt voll geniessen. Nach dem Grenzübertritt meldet sich der Hunger so langsam und auch die Zunge beginnt langsam am Gaumen zu kleben. So legen wir noch am Splügen eine Rast ein. Nur auf den Kaffee müssen wir verzichten, da just zu dem Zeitpunkt die Kaffeemaschine ihren Geist aufgibt. So geht halt unsere Fahrt ohne den schwarzen Muntermacher weiter. Über Splügen, Andeer, Chur und Landquart geht's Richtung Walensee und hinauf auf den Kerenzerberg. Hier heisst es nochmals zu rasten und was macht man da am besten..... man isst einen feinen Coupe. So langsam kommen wir nun unseren Ausgangspunkten näher und nach Reichenburg verlasse ich die anderen um meine Fahrt im Zürcher Oberland zu beenden.

Wir haben mal ein ganzes Wochenende den Regenschutz keine Minute getragen, was in diesem Jahr noch nicht oft vorgekommen ist. Wir haben gut gegessen,  gut getrunken (nein, nein, nicht nur Alkohol) und viele Freunde getroffen. Also ein Wochenende wie ein Wochenende eben sein soll.

Rolf

 
 
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