Ticion Run - HmC - Free Horsemountain Chapter Switzerland

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Ticion Run

Bilder-Gallery > Erinnerungen HOG > 2002

Ticion Run 2002
Bericht: Rolf

Eigentlich ist vorgesehen, dass Bruno und ich uns auf der Autobahnraststätte Erstfeld treffen. Doch so pflichtbewusst wie wir nun halt mal sind, möchten wir beide mit vollgetankten Bikes an unserem Treffpunkt erscheinen.
So kommt es dann auch, dass wir uns an der selben Tankstelle vor Altdorf treffen. Frisch gestärkt mit einem Gipfeli und randvoll (die Bikes natürlich) machen wir uns also auf den Weg Richtung Süden. Bruno mit seiner Begleiterin und ich werden an diesem Wochenende die Farben des Horsemountain Chapters am Ticino Run vertreten. Doch weit kommen wir erst einmal gar nicht. Nein, nicht was ihr jetzt wieder denkt. Bruno hat keine Panne. Aber die Urner Polizei macht uns einen dicken Strich durch unseren Zeitplan. Denn kurz nach Erstfeld kommen wir in eine so genannte „Phase Rot“.
Eingeklemmt zwischen Leitplanken stehen wir fast eine Stunde an Ort. Irgend ein Beamtena...... ist heute mit dem falschen Bein aufgestanden und er hat beschlossen dass die anderen auch was abhaben sollen von seiner Laune. So schaltet er die Ampeln auf rot und geht erst mal frühstücken. Danach lässt er dann mal die Trucker Richtung Tunnel fahren und schliesslich sind auch wir Gewöhnlichen an der Reihe. Doch wieder haben wir uns zu früh gefreut. Denn bei der Ausfahrt Wassen stehen Urner Sheriffs und verweisen uns auf die Pass-Strasse. Nach fast einer Stunde des geduldigen Wartens müssen wir nun trotzdem die Strasse über den Berg nehmen.  
Ziemlich durchfroren halten wir nach dem Hospiz um uns bei unseren Amicis aus dem Tessin unsere Verspätung mitzuteilen. Denn diese Stunde des Stillstandes fehlt uns natürlich jetzt. Endlich in Manno beim Pelican Drive angekommen, hat natürlich der Ticino Run für die rechtzeitig Eingetroffenen schon begonnen. Nach "handy'ischer" Absprache mit Uwe, dem Präsi des Ticino Chapters, und Bruno, dem Präsi des Horsemountain Chapters (also einem Gespräch auf allerhöchster Ebene) wir beschliessen, dass wir gleich zum Mittagessen-Treffpunkt fahren. Und so nehmen wir etwa mit 1 ½-stündiger Verspätung auch den Run unter die Räder. Doch gleich stellt sich uns die nächste Hürde in den Weg. Im Ticino ist heute Feiertag und so ist das ganze Tessin auf der Strasse Richtung Grenze um in Italien shoppen zu gehen. So kämpfen wir uns tapfer durch den Verkehr Richtung Luino. Danach folgen wir dem Lago Maggiore auf schmalen Küstenstrassen Richtung Laveno. Hier benutzen wir, zum ersten Mal an diesem Wochenende, die Fähre Richtung Intra Verbania. So langsam weicht der Stress aus unseren Gesichtszügen und das Gefühl des „Dolce far niente“ beginnt von unserem Körper Besitz zu ergreifen. Jetzt hat es begonnen unser Tessiner Wochenende. In Verbania verlassen wir die Fähre um, unter navigatorischer Führung von Bruno’s Co-Pilotin Esther, den nächsten Lago anzusteuern. Den Lago d’Orta genauer gesagt. An dessen Ufern in San Maurizio d‘Opaglio, findet nämlich die Mittagsrast statt. Im herrschaftliche Restaurant „Le Betulle“ das leicht erhöht über dem malerischen Lago thront. Nach einiger Zeit beginnt die Luft zu vibrieren, in der Vogelwelt des Ortes kommt Unruhe auf, ein fernes Grollen ist zu vernehmen. Sollte etwa bei diesem stahlblauen Himmel ein Tornado im Anzug sein?? Nein, keine Angst. Denn das Grollen schwillt langsam an zum vertrauten Donnern aus unzähligen Pipes chromblitzender, amerikanischer Eisen aus Milwaukee. Und dann sind sie da, ein Hochgenuss für alle Sinne. Und plötzlich ist es wieder still und die Vögel getrauen sich langsam wieder ihre Lieder anzustimmen. Hör hin. Sie zwitschern „Born to be wild.....“ Eindeutig.


Wir schliessen uns der hungrigen Horde an und entern des Restaurant, denn mittlerweile meldet sich der Hunger so langsam auch bei uns. „Mangare“ wie das schon tönt. Und wir werden nicht enttäuscht. Nach etwa 3 Gängen der Vorspeise folgen ebenso viele der Hauptspeisen und danach natürlich ein Gelati. Und man kommt sich, trotz  sprachlicher Hindernissen, näher. Natürlich herrscht die italienische Sprache hier vor. Denn das mitorganisierende Varese Chapter ist natürlich reich vertreten. Unter deren Führung geht es dann auch weiter Richtung Westen. In Varallo werden wir bereits erwartet. An ganzer Strassenzug wurde von der Polizia abgesperrt und so brauchen wir auch nicht lange nach Parkmöglichkeiten zu suchen. Und im angrenzenden Restaurant ist bereits wieder ein Apero bereit. Doch ich meinerseits muss hier passen, aber Flüssiges tanke ich gerne nach. Valle della Sesia. Wie das schon tönt. Das muss einfach schön sein. Valle della Sesia, genau dahin führt uns unsere Reise. Und natürlich sorgen wir unterwegs überall für Aufsehen. Denn so beinahe 100 Bikes on the road, dass ist doch was. Da muss man doch einfach stehenbleiben und winken. Und auch auf manchem, sonst grimmigen Bikergesicht, erscheint ein Lächeln. In Piode beziehen wir unser Nachtquartier. Doch ausser einigen Minuten des Ruhens ist sonst noch nicht an Schlaf zu denken. Denn das Nachtessen steht noch bevor. Und so besteigen wir unser Bikes erneut, um im nahen Scopello den Tag im Pub „Manera“ zu beschliessen. Die Band im Zelt gibt sich redlich Mühe, aber so ganz scheint die Stimme des Sängers und auch die Anlage nicht so recht mitmachen zu wollen. Gesättigt und zufrieden beenden wir den ersten Tag mit einem Schlummerbecher im Restaurant unserer Unterkunft.
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht harren wir am Morgen der Dinge, die uns heute noch erwarten. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden. Alles bis ins Kleinste wunderbar organisiert. Also kein Grund zum Meckern. Und auch innerhalb der Gruppe herrscht eine lockere, entspannte Atmosphäre. Und los geht es. Wieder zurück Richtung Osten. Gut geführt und geblockt durch unsere Freunde vom Varese Chapter und Ticino Chapter führt unsere Route wieder dem Lago Maggiore zu. In Verbania benützen wir zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Fähre, diesmal in umgekehrter Richtung, nach Laveno. Unser Ziel, und damit das Ende des Ticino Runs, heisst Porto Ceresio am untersten Zipfel des Lago di Lugano. Nach kurzer Bike Parade im kleinen Ort wenden wir wieder, um den Ort unseres Mittagsmahles aufzusuchen. Und wie es schon riecht als wir auf den Hof fahren. Nach kurzer Zeit wird auch schon ein Fernseher installiert im Saal, denn heute ist ja auch der WM-Final zwischen Germania und Brasilia. Da Italien aber nicht dabei ist, hält sich das Interesse in Grenzen.
Nach dem Spiel, aus dem ja Brasilien als Sieger hervorgeht, folgt der letzte Tagespunkt. Die Bikeshow. In Reih und Glied werden die Bikes präsentiert. Und ich habe die Ehre, mit meinem Bike, in die engere Auswahl zu kommen. Und immerhin gibt es noch einen zweiten Platz. (Auch wenn der eigentlich gar nicht vorgesehen ist, die Rangliste wird aber kurzerhand und unbürokratisch erweitert).
Dann ist die Zeit gekommen um Abschied zu nehmen. Mit dem festen Vorsatz auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, verabschieden wir uns von unseren Freunden und nehmen unseren Heimweg unter die Räder. Kurz hinter Porto Ceresio verlassen wir unser südliches Nachbarland wieder und wenden uns gegen Norden. Mit dem Vorsatz, diesmal freiwillig, den Gotthard zu überqueren fahren wir Richtung Heimat. Doch je näher wir dem Gotthardmassiv kommen je mehr sehen wir, dass alles verhangen ist. Nach einer kurzen Trinkrast entschliessen wir uns halt doch den Tunnel zu benutzen. Und der Norden empfängt uns mit strömendem Regen. Doch bereits ab Erstfeld, wo wir uns trennen, klart es wieder auf und bis ich zu Hause bin, ist alles wieder trocken.
Wir haben an diesem Wochenende viele neue Eindrücke mit nach Hause genommen. Eine wunderbare Tour kennengelernt und viele Gleichgesinnte getroffen. Vielen Dank an die organisierenden Chapter aus Varese und dem Ticino.

L’anno prosimo al Ticino Run 2003


 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü